Hamburg. Im Fall des tätlichen Angriffs auf das Verbandsgericht des Hamburger Fußball-Verbandes (das Abendblatt berichtete) hat sich der Beschuldigte Yilmaz K. zu Wort gemeldet. "Ich habe die Richter nicht verprügelt", sagte er. Er sei in der Berufungsverhandlung vor dem HFV-Verbandsgericht bei der Belehrung mit einem "ziemlich radikalen Tonfall" provoziert worden. "Daraufhin stand ich von meinem Platz auf und verrückte den Tisch des Gerichts. Das war mein Fehler", sagte Yilmaz K., dafür würde er sich auch entschuldigen wollen.

Danach habe eine verbale Auseinandersetzung begonnen, in dessen Folge es von beiden Seiten zu einem Aktenwurf gekommen sei. Der erste Faustschlag sei im Anschluss daran von einem der Beisitzer ausgeübt worden. "Als Reaktion schlug ich einmal zurück und verließ den Saal", erklärte Yilmaz K. Weitere im Gerichtssaal Anwesende von Inter Hamburg hätten in den Streit ausschließlich schlichtend eingegriffen.

Auch sei er am folgenden Wochenende nicht in die Türkei geflogen. Vielmehr befand er sich in Stockholm beim Junggesellenabschied seines langjährigen Freundes Stephan Rahn, der beim Oberligisten Germania Schnelsen spielt. Rahn bestätigte auf Nachfrage des Abendblatts diese Version. Yilmaz K. bot zudem ein klärendes Gespräch mit den Beteiligten des Verbandsgerichts an. Darauf wird er wohl warten müssen. Zumindest mochte sich HFV-Pressesprecher Carsten Byernetzki nicht erneut zu dem Vorfall äußern, da es sich "aufgrund der gestellten Strafanzeige um ein schwebendes Verfahren" handele.