Deutsche Gruppengegner sind nur teilweise für die EM gerüstet

Portugal schwächelt. Deutschlands erster Gruppengegner bei der EM in Polen und der Ukraine hat sich bei seiner Generalprobe nicht das nötige Selbstvertrauen geholt. Gegen die Türkei unterlag das Team von Chefcoach Paulo Bento, das am Sonnabend (20.45 Uhr) in Lwiw auf die DFB-Auswahl trifft, mit 1:3. Dabei waren die Portugiesen zwar überlegen, versäumten es aber, ihre zahlreichen Torchancen zu verwerten. Superstar Cristiano Ronaldo verschoss als Höhepunkt einen Elfmeter (66.), der das 2:2 hätte bedeuten können. Nani (59.) war einer von zwei Portugiesen, die das Tor trafen - Verteidiger Pepe sorgte mit einem Eigentor zwei Minuten vor Abpfiff für die Entscheidung, nachdem Ümit Bulut (35./52.) die Türken 2:0 in Front gebracht hatte. Bento versuchte trotz der gellenden Pfiffe der Fans das Positive zu sehen. "Wenn man verliert, denkt man, man hat alles falsch gemacht, aber das war nicht so. Das Ergebnis ist total unfair", so der Coach.

Niederlande überzeugen. Während Portugals Offensive schwächelt, zeigen sich die Niederlande, am 13. Juni zweiter deutscher Gegner, extrem torhungrig. Das 6:0 gegen Nordirland war für das Team von Bondscoach Bert van Marwijk der höchste Testspielsieg seit 18 Jahren (7:1 gegen Ungarn). In Amsterdam trafen Torjäger Robin van Persie (11./29., Handelfmeter), der für das EM-Auftaktspiel gegen Dänemark am Sonnabend anstelle des Schalkers Klaas-Jan Huntelaar gesetzt ist, der starke Ibrahim Afellay (37./51.), Wesley Snijder (15.) und Ron Vlaar (78.).

Dänemark atmet auf. Nach dem 2:0-Sieg gegen Australien bei der EM-Generalprobe in Kopenhagen ist bei Deutschlands drittem Gruppengegner (17. Juni) Erleichterung zu spüren. Zwar lahmte das Offensivspiel sichtlich, mit Daniel Agger (32.) und Andreas Bjelland (68.) trugen sich zwei Innenverteidiger in die Torschützenliste ein. Immerhin hat sich Trainer Morten Olsen aber nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Stammkeeper Thomas Sörensen (Rücken) auf Stephan Andersen vom französischen Klub Evian Gaillard als Nummer eins festgelegt.

England im Pech. Die Verletzungsmisere bei der englischen Nationalmannschaft nimmt bedrohliche Züge an. Nach den Ausfällen der Mittelfeldspieler Frank Lampard und Gareth Barry erwischte es nun Abwehrspieler Gary Cahill von Manchester City, der beim 1:0-Testspielsieg in London gegen Belgien (Tor: Danny Welbeck/36.) einen doppelten Kieferbruch erlitt. Als Ersatz nominierte Teammanager Roy Hodgson Martin Kelly vom FC Liverpool nach.