Wirbel um Italiens Manipulationsskandal nimmt kein Ende. Ex-HSV-Profi Mathijsen fällt weiter aus. Spanier dürfen nicht twittern

Italien Nationaltrainer Cesare Prandelli würde wegen des Wett- und Manipulationsskandals im italienischen Fußball sogar einen Rückzug von der EM in Kauf nehmen. "Wenn man uns sagt, dass es gut für unseren Fußball wäre, nicht teilzunehmen, wäre das kein Problem für mich", sagte der Coach der Squadra Azzurra dem TV-Sender RaiSport, bevor er mit seiner Mannschaft am Freitag ein letztes Testspiel vor Turnierbeginn gegen Russland bestritt.

Unterdessen hat Juventus Turin Kapitän Gianluigi Buffon gegen den Verdacht der illegalen Wettbeteiligungen in Schutz genommen. "Buffon ist ein absolut ehrlicher Sportler, gegen ihn laufen keine Ermittlungen", betonte Juventus-Präsident Andrea Agnelli. Die Steuer- und Finanzbehörden untersuchen nach Angaben italienischer Medien mögliche illegale Wettbeteiligungen des Nationaltorhüters. Es besteht der Verdacht, dass Buffon für Wetten rund 1,5 Millionen Euro eingesetzt hat.

Spanien Die Spieler vom Welt- und Europameister müssen auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung ihren Mitteilungsdrang zügeln. So twitterte Mittelfeldspieler Cesc Fabregas vom FC Barcelona ein letztes Mal, dass es ihm und seinen Kollegen ab sofort und während der Endrundeverboten sei, soziale Netzwerke zu nutzen. "Ich wünschte, dass mich das nächste Foto, das ich poste, mit dem EM-Pokal zeigt. Bis bald!", schrieb der 25-Jährige bei Twitter. Neben den spanischen Profis haben auch die dänischen und englischen Nationalspieler ein Twitter- und Facebook-Verbot auferlegt bekommen.

Russland Laut englischen Medien will Nationalstürmer Pawel Pogrebnjak noch vor der EM über seine Zukunft entscheiden. Der 28-Jährige war in der abgelaufenen Saison seit Januar vom VfB Stuttgart an den englischen Erstligisten FC Fulham verliehen und erzielte dort in zwölf Spielen sechs Tore.

Irland Dem für seine Wutreden bekannten irischen Nationaltrainer Giovanni Trapattoni ist zehn Tage vor dem ersten EM-Gruppenspiel gegen Kroatien der Kragen geplatzt. "Euer Job ist leicht. Ich aber habe Verantwortung. Für das Team und für das gesamte Land", schimpfte der 73-Jährige im Trainingslager der Iren im italienischen Montecatini. Trapattoni hatte sich zuvor über die andauernden kritischen Fragen der irischen Journalisten zu seinem endgültigen EM-Kader geärgert.

Niederlande Nationaltrainer Bert van Marwijk kann im letzten Test vor der EM gegen Nordirland am Sonnabend in Amsterdam fast mit dem kompletten Kader planen. Lediglich Verteidiger Joris Mathijsen steht wegen seiner Oberschenkelverletzung nicht zur Verfügung. Der frühere Hamburger ist aber zuversichtlich, bis zum ersten Spiel gegen Dänemark am 9. Juni in Charkow wieder fit zu sein. "Es geht gut voran. Ich denke, dass ich am Dienstag oder Mittwoch wieder mit der Mannschaft trainieren kann", sagte Mathijsen.