Abschied 1. Weder Jos Luhukay noch Präsident Walther Seinsch ging beim Abschiedsfoto ein Lächeln über die Lippen, als es am Sonnabend um 18.01 Uhr vorbei war. Eine Viertelstunde lang hatten die Verantwortlichen des FC Augsburg den rund 100 Medienvertretern nach dem 1:0 gegen den HSV zuvor eine theaterreife Vorstellung geboten. Danksagungen und Lobhudeleien dominierten, als Luhukay seine Ära beim FC Augsburg nach drei Jahren und 122 Spielen "aus freien Stücken" beendete. Doch die Gräben waren unübersehbar. Der Niederländer verzichtet freiwillig auf 500 000 Euro, weil die Differenzen zu Seinsch und dem neuen sportlichen Leiter Manfred Paula zu groß waren.

Der als sicherer Nachfolger Luhukays gehandelte Markus Weinzierl erreichte mit Jahn Regensburg durch ein 1:1 gegen Carl Zeiss Jena die Relegationsspiele um einen Platz in der Zweiten Liga gegen den Karlsruher SC (11. und 14. Mai). Die Statistik spricht für den Drittligisten: In den bisher drei Vergleichen zwischen dem Drittletzten der Zweiten Bundesliga und dem Dritten der Dritten Liga setzte sich stets der unterklassige Klub durch.

Abschied 2. Die Distanz war nicht zu übersehen. Während die Profis und Trainer Mirko Slomka nach dem 2:1 gegen Kaiserslautern eine große Jubeltraube bildeten, verfolgte Jörg Schmadtke die Freude über die erneute Qualifikation für die Europa League aus rund 30 Meter Entfernung. Es war auch sein Moment. Doch der abwanderungswillige Sportdirektor scheint das Kapitel Hannover 96 für sich bereits beendet zu haben. Als einer der Ersten stiefelte er in die Kabine. "Das ist für mich kein einfacher Moment. Aber ich muss die Dinge so behandeln, wie ich es für richtig halte", sagte Schmadtke, der 96-Klubchef Martin Kind aus "familiären Gründen" um die Auflösung seines unbefristeten Vertrages gebeten hatte: "Wir werden in der nächsten Woche noch ein Gespräch führen und dann ein Ergebnis verkünden. Vielleicht gibt es ja gute Argumente, die mich umstimmen. Im Moment sehe ich diese aber nicht."

Die Torjäger der Bundesliga: 29 Tore: Klaas-Jan Huntelaar (Schalke), 26 Tore: Mario Gomez (Bayern München), 22 Tore: Robert Lewandowski (Dortmund), 18 Tore: Marco Reus (Mönchengladbach), Claudio Pizarro (Bremen), Lukas Podolski (Köln), 17 Tore: Martin Harnik (Stuttgart), 16 Tore: Stefan Kießling (Leverkusen), 15 Tore: Raúl (Schalke), 13 Tore: Shinji Kagawa (Dortmund), Vedad Ibisevic (Stuttgart), 12 Tore: Arjen Robben, Franck Ribéry (beide Bayern München), Patrick Helmes, Mario Mandzukic (beide Wolfsburg), 11 Tore: Mohammed Abdellaoue (Hannover), 10 Tore: Maxim Choupo-Moting (Mainz), Markus Rosenberg (Bremen).