Wolfsburg. Wenige Tage vor dem unerwarteten Endspiel um den Klassenverbleib regiert beim VfL Wolfsburg die Angst. Die Furcht vor dem ersten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga war nach dem 1:2 gegen den 1. FC Kaiserslautern offenbar. "Unser Selbstvertrauen ist natürlich nicht das Beste", bekannte der erneut enttäuschende Regisseur Diego nach der ersten VfL-Heimpleite gegen die Pfälzer.

Statt den Klassenverbleib vorzeitig perfekt zu machen, steckt der VfL nach zuvor zwei Siegen wieder mitten im Schlamassel. "Wir haben nicht nur ein Spiel verloren, sondern den Klassenverbleib zunächst einmal verdaddelt", sagte Trainer Felix Magath. Die Ausgangslage für den Meister von 2009 vor dem letzten Spieltag ist einfach wie bedrohlich: In Hoffenheim muss der VW-Klub siegen, um den Abstieg sicher zu verhindern. Sonst droht die Relegation, im schlimmsten Fall der direkte Abstieg.

"Ich kann das Gerede von Druck und mentalen Problemen nicht mehr hören. Wir haben uns selbst in diese Situation gebracht und haben sie nächste Woche in Hoffenheim gefälligst zu lösen", polterte Magath. Individuelle Fehler und das zum x-ten Mal offenbarte Phlegma der Mannschaft ließen den VW-Motor nach dem frühen 1:0 durch Mario Mandzukic (6. Minute) stottern.

"Einige Spieler haben nach der Führung gedacht, die Saison sei schon vorbei", spottete Magath. Amateurhaftes Abwehrverhalten von Nationalspieler Arne Friedrich gegen seinen künftigen Mitspieler Srdjan Lakic begünstigte das 1:1 (25.). Nach Martin Amedicks Führungstor für Kaiserslautern (44.) fiel die Wolfsburger Zuversicht nach den Siegen gegen Köln und in Bremen in sich zusammen. Die Angst ging um. "Jeder ist dann mit sich selbst beschäftigt, nimmt sich selbst wichtig und ist nicht für die Mannschaft und den Verein da", beklagte Magath.