Mönchengladbach. Beim Blick auf die Tabelle huschte ein kurzes Lächeln über das Gesicht von Trainer Lucien Favre, Matchwinner Mike Hanke gratulierte sogar dem Erzrivalen 1. FC Köln: Borussia Mönchengladbach kann im Saisonfinale beim HSV den dritten Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte wieder aus eigener Kraft verhindern. "Die Relegation war unser primäres Ziel. Dafür sieht es jetzt gut aus", sagte Hanke nach dem 2:0 gegen Freiburg und dem damit verbundenen Sprung auf Relegationsrang 16.

Erstmals seit dem 17. Oktober hat der fünfmalige deutsche Meister die Abstiegsplätze verlassen. Das löste bei Trainer, Mannschaft und Fans derartige Glücksgefühle aus, dass Hanke mit einem Tabu rund um den Borussia-Park brach: "Schön, dass Köln gewonnen hat." Worte, die vor ihm wohl noch kein Gladbacher Spieler ausgesprochen hat.

Mit seinem ersten Tor im Trikot der Borussia (80.) und der Vorlage zum zehnten Saisontreffer von Marco Reus (82.) hatte Hanke großen Anteil am Erfolg. "Ich liebe diese Spiele. Das sind die Momente, die man genießt", meinte der Angreifer. 2010 gelang Hanke am letzten Spieltag mit Hannover 96 der Klassenerhalt, nun will er die Geschichte mit Gladbach wiederholen. "Wir dürfen aber nicht zu euphorisch sein. Wir haben noch nichts erreicht", sagte Hanke.

Auch Favre dämpfte die Euphorie, doch zollte er seiner Mannschaft großes Lob: "Wir haben trotz der vielen Rückschläge immer an uns geglaubt." Den Glauben hat der Schweizer dem verunsicherten Team seit seiner Amtsübernahme am 14. Februar zurückgegeben. Sieben Punkte betrug damals der Rückstand auf Platz 16, Gladbach wurde als Schießbude der Liga verspottet. Unter Favre spielt die Borussia taktisch klug und steht kompakt. Der Erfolg gegen Freiburg war der dritte Sieg ohne Gegentor in Folge.