Breslau. Die Russen sind sich nicht ganz einig. Während Kapitän Andrej Arschawin mit "viel Selbstvertrauen" in das Auftaktspiel gegen Tschechien geht (heute, 20.45 Uhr), glaubt Trainer Dick Advocaat auch nach dem überzeugenden 3:0-Erfolg im letzten Test gegen Italien nicht so recht an seine Mannschaft. "Das war nur ein Testspiel. Spanien, die Niederlande und Deutschland sind die Favoriten, wir sind nur Außenseiter", sagte er. "Wir haben kein Team mit großen Spielern wie die Niederlande, wir haben ein Team mit einigen guten Individualisten." Advocaat drückt auf die Euphoriebremse.

Sein Kapitän lässt sich jedoch von den letzten Eindrücken leiten: "Wir sind zuversichtlich, dass wir in der Lage sind, auf einem hohen europäischen Niveau über einen längeren Zeitraum zu spielen", sagte der 31-jährige Arschawin. Die Sbornaja hätten mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten als vor der vergangenen EM. 2008 hatte Russland das Halbfinale erreicht.

Advocaat muss sich zunächst aber auf zwei sportliche Entscheidungen konzentrieren, wobei er am Dienstag unfreiwillig Unterstützung bekam. Torhüter Igor Akinfejew verletzte sich an seinem operierten Knie, das ihn in der vergangenen Saison zu einer achtmonatigen Pause gezwungen hatte. Der Advocaat-Favorit musste mit dem Training pausieren. Damit ist der Weg wohl frei für Wjatscheslaw Malafejew.

Die zweite offene Frage stellt sich im Angriff. Auf der zentralen Sturmposition hat der niederländische Trainer die Wahl zwischen Alexander Kerschakow und dem vom VfB Stuttgart an den FC Fulham ausgeliehenen Pawel Pogrebnjak. Kerschakow hat nach zwei Treffern in den letzten beiden Testspielen die besseren Karten.

Russland: 16 Malafejew - 2 Anjukow, 12 Beresuzki, 4 Ignaschewitsch, 5 Schirkow - 7 Denissow, 8 Sirjanow - 17 Dsagojew, 6 Schirokow, 10 Arschawin - 11 Kerschakow. Tschechien : 1 Cech - 2 Gebre Selassie, 6 Sivok, 3 Kadlec, 8 Limbersky - 19 Jiracek, 13 Plasil - 9 Rezek, 10 Rosicky, 14 Pilar - 15 Baros. Schiedsrichter: Webb (England).