Leverkusen. Reiner Calmund arbeitete jahrelang als Manager von Bayer Leverkusen - und erlebte vier Vizemeisterschaften. Obwohl sein Herzensclub dem Titel nun ganz nah ist, bleibt er zurückhaltend.

Der langjährige Manager Reiner Calmund will noch keine Glückwünsche zur Meisterschaft von Bayer Leverkusen entgegennehmen.

„Auf keinen Fall! Es ist natürlich legitim, dass sich bei 16 Punkten Vorsprung fast schon alle so gut wie sicher sind. Aber ich habe immer noch das Vizekusen-Virus in mir“, sagte der 75-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. „Ich freue mich erst, wenn es dann rechnerisch auch sicher ist. Erst dann geht bei mir so richtig die Post ab!“

Die Leverkusener können den ersten Bundesliga-Titel ihrer Vereinshistorie am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) mit einem Sieg gegen Werder Bremen perfekt machen. Sollten der FC Bayern und der VfB Stuttgart ihre Spiele heute verlieren, wären sie sogar schon vorher Meister. „Wenn es dann wirklich klappt mit der Meisterschaft, freue ich mich wie Bolle. Aber erst dann“, sagte Calmund.

Calmund hatte bis 2004 für den Fußball-Bundesligisten gearbeitet und unter anderem vier Vizemeisterschaften erlebt. Noch heute fiebert er mit seinem Herzensclub und wird auch am Sonntag gegen Bremen ins Stadion kommen. „Ich werde 90 Minuten leiden. Ich bin schon jetzt total nervös, im Stadion wird mein Puls dann durch die Decke gehen“, sagte er.

Der mögliche Titelgewinn wäre für seinen Ex-Club eine „riesige Erlösung“, betonte Calmund. „Wenn es dann wirklich perfekt ist, würde ich die Schale am liebsten umarmen und ihr sagen: "Schön, dass du endlich hier bist‘“, sagte er. „Die letzten Jahre war das Ding immer nur in München, jetzt kommt die Schale hoffentlich endlich mal nach Leverkusen. Das wäre das Größte für Bayer 04.“