Düsseldorf. Der dritte Spieltag hatte es in sich. Große Aufregung in Köln um einen Elfmeter gegen den HSV, die Bayern weiter souverän.

Die Rekord-Meisterspieler des FC Bayern präsentieren sich makellos, Lewis Holtby sorgt beim Hamburger SV für eine Lügen-Posse. Neuling Ingolstadt mischt die Liga auf - und der VfB Stuttgart kommt auch nach der Ära Huub Stevens nicht aus den tiefsten Niederungen der Tabelle heraus. Das peinlich hohe 1:4 gegen Eintracht Frankfurt mit dem einstigen VfB-Meistermacher Armin Veh machte Stevens-Nachfolger Alexander Zorniger zornig: „Das war eine extreme Scheiße“, entfuhr es dem leidgeprüften VfB-Trainer.

Gladbach mit Fehlstart in die Saison

Miserabel bleibt auch die Startbilanz von Borussia Mönchengladbach. Am Sonntag verlor der Champions-League-Teilnehmer bei Werder Bremen mit 1:2 und kassierte ebenso wie der VfB Stuttgart die dritte Niederlage im dritten Spiel. Gladbach geht auf dem 18. Tabellenplatz in die Länderspiel-Pause. Aron Johannsson und Jannik Vestergaard machten mit ihren Toren den ersten Bremer Saisonsieg perfekt.

Bayern gegen Bayer weiter auf Erfolgskurs

Zu drastischen Sprüchen sahen sich Pep Guardiola und Ingolstadts Ralph Hasenhüttl am dritten Spieltag der Weltmeisterliga nie veranlasst. Bayerns spanischer Starcoach Guardiola war nach dem 3:0 im Topspiel gegen Bayer Leverkusen „natürlich sehr, sehr zufrieden. Wir haben gegen einen großen, großen Konkurrenten gespielt“ - und vor allem dank Weltmeister Thomas Müller mit dessen Toren 75 und 76 im 200. Bundesligaspiel souverän agiert.

BVB an Tabellenspitze

Spitzenreiter bleibt allerdings Borussia Dortmund. Der BVB bezwang am Sonntag Hertha BSC mit 3:1 und weist mit dem dritten Saisonsieg und 11:1-Toren eine nahezu makellose Bilanz auf. Mats Hummels, Pierre-Emerick Aubameyang und Adrian Ramos erzielten die Dortmunder Treffer gegen die Berliner, die ihre erste Saisonpleite kassierten.

Aufsteiger siegt zum zweiten Mal

Aufsteiger-Trainer Hasenhüttl räumte ein, nach dem Heim-0:4 gegen den BVB „am Boden“ gewesen zu sein. Auswärts indes mischt der FC Ingolstadt die Liga auf. Das 1:0 bei Europa-League-Starter FC Augsburg war schon der zweite Erfolg der „Schanzer“ beim zweiten Erstliga-Auftritt als Gast. So bereichert Ingolstadt die Bundesliga.

Holtby nimmt Aussage gegen Schiedsrichter zurück

Eine Bereicherung völlig anderer Art lieferte Lewis Holtby. In der Wut über das 1:2 beim 1. FC Köln behauptete der ehemalige Nationalspieler doch dreist, Schiedsrichter Deniz Aytekin habe seinen entscheidenden Elfmeterpfiff und die Rote Karte für HSV-Mann Emir Spahic in der Gäste-Kabine als Fehler bereut.

Aytekin widersprach energisch. Er sei überhaupt nicht in der HSV-Kabine gewesen. Und der HSV stellte seinen Profi via Twitter bloß, als die Hanseaten noch am Abend wissen ließen, der Referee habe sich nicht für seine umstrittenen Entscheidungen entschuldigt: „Lewis Holtby hat da etwas falsch verstanden.“ Am Sonntag nahm der Ersatzkapitän auch selbst seine Aussagen zurück.

Darmstadt punktet auch am dritten Spieltag

Köln ist nach dem zwölften nicht verlorenen Heimspiel in Serie in dieser Saison noch ungeschlagen - aber auch Erstliga-Rückkehrer Darmstadt 98; wer hätte das von den Hessen gedacht? Mit dem 0:0 gegen Hoffenheim stellten sie gar ihren Bundesligarekord aus dem Mai 1982 ein, als sie gleichfalls dreimal nacheinander nicht verloren, dann aber trotzdem abstiegen.

Wolfsburg mit prall gefüllter Kasse nach Rekord-Transfer

Beim Wolfsburger 3:0 gegen Schalke genoss das Resultat nicht die höchste Aufmerksamkeit. Vielmehr waren es die Millionen-Transfers der VfL-Stars Kevin De Bruyne/Ivan Perisic und der sich anbahnende Wechsel des Schalkers Julian Draxler zum Champions-League-Finalisten Juventus Turin oder zum VfL Wolfsburg. Wolfsburgs Geschäftsführer Klaus Allofs jedenfalls wollte sich und den VfL „natürlich gut aufstellen, wenn wir einen oder zwei abgeben“. Die 75 Millionen Euro für De Bruyne von Manchester City und die geschätzten 20 Millionen für Perisic von Inter Mailand müssen ganz schnell in Neue investiert werden; daran bestehen keine Zweifel. Der Wechsel von Abwehrspieler Dante vom FC Bayern nach Wolfsburg wurde am Sonntag perfekt gemacht.

Ähnlich bedenklich wie beim VfB ist schon jetzt die Lage in Hannover. Trainer Michael Frontzeck meinte nach dem 0:3 beim FSV Mainz 05, es werde „ein steiniger Weg“ - logische Aussage des 96-„Retters“ der Vorsaison nach nur einem Pünktchen aus drei Partien.