Hamburg. Freezers-Coach tauscht bei Pleite gegen die Eisbären den zuvor starken Keeper Caron gegen Heeter aus. Traurige Torpremiere für Spang.

Natürlich kann man ein Gastspiel beim Tabellenführer verlieren. Die Frage, die sich die Hamburg Freezers am Sonntagabend nach dem 2:5 (2:3, 0:1, 0:1) bei den Eisbären Berlin allerdings gefallen lassen mussten, war die nach dem Wie. „Wir haben nicht das abgeliefert, was wir können. Wir waren im Aufbau schlecht, immer einen Schritt zu spät und haben einander nicht geholfen“, sagte Stürmer Nico Krämmer nach der Partie. Für ein Team, das im Kampf um die Play-off-Teilnahme in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) jeden Punkt nötig hat, klingt das wie ein Offenbarungseid.

Tatsächlich bewies die Auswahl von Cheftrainer Serge Aubin, die sich am Freitagabend beim 4:3 in Ingolstadt mit dem ersten Auswärtssieg im Jahr 2016 Erleichterung verschafft hatte, im ersten Drittel gute Moral, als sie zweimal einen Rückstand egalisierte. Allerdings zeigten sich wieder einmal auch die erschreckenden Mängel im Defensivverhalten, die es den Gastgebern zu einfach machten, ihre Tore zu erzielen.

Aubins Hilflosigkeit in der Torwartfrage

Das vierte Gegentor direkt nach Beginn des zweiten Drittels zog den Hamburgern dann bereits den Zahn. Dass Aubin danach den in Ingolstadt so starken Torhüter Sébastien Caron gegen den am Freitag indisponierten Cal Heeter austauschte, zeigte einmal mehr die Hilflosigkeit, mit der der Chefcoach in dieser Saison auf der Torwartposition agiert.

Es war bereits das siebte Mal in dieser Spielzeit, dass der Hamburger Keeper vorzeitig gewechselt wurde. „Wir haben viele Zweikämpfe verloren, und das reicht nicht. Berlin war von Anfang an besser und hat verdient gewonnen“, sagte Aubin.

In der Enttäuschung ging die Torpremiere des kürzlich nachverpflichteten Abwehrspielers Dan Spang unter, der zum 1:1 traf, was letztlich aber wirklich niemanden interessierte. Das nächste DEL-Spiel der Hamburger ist wegen der Nationalmannschaftspause erst am 19. Februar in Köln angesetzt. Bis dahin muss man sich im Freezers-Lager einige Gedanken machen.

Tore: 1:0 (2:11) Rankel (Olver, Mulock), 1:1 (3:02) Spang (B. Festerling, Jakobsen), 2:1 (9:22) Haase (Busch, Bell), 2:2 (15:08) Flaake (Festerling), 3:2 (18:43) Constantin Braun (Talbot), 4:2 (20:35) Machacek (Haase), 5:2 (57:38) Rankel empty net. Strafminuten: 4/2. Schiedsrichter: Daniels/Piechaczek (Iserlohn/Landsberg). Zuschauer: 13.304.