Nach zuletzt zwei Niederlagen gewannen die Hamburger bei den Straubing Tigers. Anfangs taten sich die Freezers überaus schwer.

Straubing. Die Erleichterung war riesig. Mit dem 5:2-Erfolg bei den Straubing Tigers haben die Hamburg Freezers am zweiten Weihnachtsfeiertag ihren Negativlauf nach zuvor zwei Niederlagen in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gestoppt. Zufriedenstellend ist die Ausgangsposition trotzdem nicht. Nach 30 Saisonspielen stehen bereits 15 Niederlagen zu Buche. Das ist zu viel für eine Mannschaft, die nach Angaben des Fachmagazins „Eishockey News“ den viertteuersten Kader der Liga hat. „Wir haben diese Saison einfach zu viele Hochs und Tiefs. Wir suchen nach Konstanz“, analysiert Trainer Serge Aubin.

Auch Stürmerstar David Wolf hat sich seine Rückkehr nach Hamburg anders vorgestellt. „Die Tabellenposition ist nicht zufriedenstellend“, sagt er in Anspielung auf den achten Rang. Das Ziel ist die direkte Playoff-Qualifikation, möglichst sogar mit Heimrecht. Das heißt: Tabellenplatz sechs ist ein Muss, Position vier wäre ideal. Wolf weiter: „Man muss jedes Spiel gewinnen, um vorne dran zu bleiben. Dazu müssen wir die individuellen Fehler abstellen“.

Mit wiederkehrenden Aussetzern bringen sich die Hanseaten regelmäßig selbst um den Lohn ihrer Arbeit. Die Abwehr ist löchrig, das Unterzahlspiel sogar das schwächste der Liga. Bei fast jedem vierten Powerplay des Gegners landet der Puck im Freezers-Netz. Dem eigenen Überzahlspiel fehlt hingegen die Effektivität. Und eine Erfolgsquote von lediglich 16,4 Prozent ist der drittschwächste Wert der Liga. „Wir müssen unser Überzahl- und Unterzahlspiel unbedingt verbessern“, stellt Aubin klar.

Freezers erwarten ausverkaufte Halle

Bis die Special-Teams funktionieren, müssen die Tore im Fünf-gegen-Fünf erzielt werden. Die Hoffnungen ruhen dabei auf der einstigen Paradereihe mit Wolf, Garrett Festerling und Jerome Flaake. In früheren Spielzeiten nahmen die drei deutschen Nationalspieler die gegnerischen Abwehrreihen fast im Alleingang auseinander. Nach Ende der Saison 2013/14 hat es rund eineinhalb Jahre gedauert, bis die Paradereihe wieder zusammenfand. Wolf verbrachte die letzte Saison in den nordamerikanischen Profiligen NHL und AHL, Festerling war ein Großteil der bisherigen Spielzeit verletzt. „Unsere Chancenverwertung muss noch besser werden“, stellt Wolf selbstkritisch fest.

An diesem Montag (19.30 Uhr) sind die Kölner Haie in der Hansestadt zu Gast. Die Hamburger Arena dürfte erstmals in dieser Saison ausverkauft sein. Die Haie sind ein Spiegelbild der Freezers: Sie haben einen der teuersten Kader der Liga, viele Top-Spieler, hohe Ziele und ein begeisterungsfähiges Publikum. Der neunte Tabellenplatz aber kommt im erfolgsbesessenen Köln einem Desaster gleich. Beide Teams müssen also gewinnen, um ihrem Ruf als Spitzenmannschaft wieder gerecht zu werden.