Hamburg. Es war ein Tag, den Garrett Festerling so schnell nicht vergessen wird. Am Dienstag wollte der eigentlich verletzte Stürmer der Hamburg Freezers ganz gemütlich den Geburtstag seiner Frau Amber feiern, mit ihr Möbeleinkäufe machen und abends dann von der Tribüne das Spiel gegen die Straubing Tigers verfolgen. Es sollte komplett anders kommen.

Als sich Thomas Oppenheimer knapp drei Stunden vor dem Spiel mit einer Lebensmittelvergiftung in das Lazarett des Clubs aus der Deutschen Eishockey-Liga einreihte, musste Festerling ran. Das Problem: Der Mittelstürmer hatte sein Handy Zuhause vergessen. Also organisierte Trainer Serge Aubin über Garretts Zwillingsbruder Brett die Telefonnummer von Amber Festerling. „Um 17.10 Uhr habe ich Festi ans Telefon bekommen und ihm gesagt, dass er bitte seinen Hintern schnell zur Arena bewegen muss“, grinste Aubin.

Pünktlich kam der 28-Jährige in den Katakomben an und feierte zur Überraschung aller sein Comeback. Am 2. Januar hatte sich Festerling einen mehrfachen Bruch der linken Hand zugezogen. Ursprünglich ging man davon aus, dass er erst in den Play-offs wieder einsatzbereit sein würde. Am Montag ergab eine Röntgenuntersuchung jedoch, dass die Hand gut verheilt ist. „Der Plan war, dass ich Freitag in Köln spiele, weil bis dahin meine Spezialmanschette geliefert werden sollte. Vor dem Straubing-Spiel haben Betreuer Jiri Uvira und Arzt Jan Schilling einen Schutz für meinen Handschuh gebastelt“, sagte Festerling.

Der Aufwand hat sich gelohnt. Der Spielmacher leitete mit einem klugen Pass das Siegtor von Topscorer Kevin Clark ein. In den Zweikämpfen hielt sich Festerling aber noch zurück. „Ich war nervös. Meine Hände waren etwas rostig, aber ich war natürlich glücklich, dem Team endlich wieder helfen zu können. “, sagte Festerling, der von seinem Trainer viel Lob erhielt. „Garrett spielt mit so viel Enthusiasmus und Herz. Er ist ein Leader. Seine Rückkehr hat uns seinen Schub gegeben“, sagte Aubin, der noch einen Tipp für seinen Mittelstürmer parat hatte: „Festerling kann ja seinen Shopping-Trip am nächsten freien Tag nachholen.“