Beim 3:2 gegen die Freezers erweisen sich Düsseldorfs Eishockey-Profis als treffsicher

Hamburg. Es war ein denkwürdiger Freitag, der 13., den die Eishockey-Fans in der O2 World erlebten. Mit Applaus verabschiedeten die 12.703 Zuschauer die Profis der Hamburg Freezers, die sich beim 2:3 (0:0, 0:0, 2:3) mit der Düsseldorfer EG über 60 Minuten eine wahre Schlacht geliefert hatten. Packende Zweikämpfe am Rande der Legalität, zahlreiche Torchancen und ein Handschuhwurf auf einen Fan in bester Paolo-Guerrero-Manier.

Es war die 26. Minute, als Freezers-Verteidiger Mathieu Roy einen Knie-Check gegen Düsseldorfs Bernhard Ebner austeilte. Der DEG-Profi zog sich dabei womöglich einen Oberschenkelbruch zu. Bei seinem Abtransport vom Eis sorgte der 24-Jährige aber für einen Skandal, den es in knapp 13 Jahren DEL-Geschichte in Hamburg noch nicht gegeben hatte. Der von Fans provozierte Stürmer warf seinen Handschuh voller Wucht auf die Tribüne und traf dabei ein junges Mädchen im Gesicht. Immerhin entschuldigte sich der Täter noch vor dem Weg ins Krankenhaus und schenkte dem leicht verletzten DEG-Fan einen Schläger als Trost.

Es war der negative Höhepunkt eines emotionalen Topspiels, in dem tatsächlich auch Eishockey gespielt wurde. Die Freezers mussten neben den Langzeitverletzten Garrett Festerling (Handbruch), Jerome Flaake (Schulter), Patrick Pohl (Knöchel) und Joel Keussen (Schlüsselbein) kurzfristig auch auf Nationalspieler Nico Krämmer verzichten. Der 22-Jährige wurde am Donnerstagabend mit einem schwer entzündeten Schleimbeutel im Ellenbogen ins Marienkrankenhaus eingeliefert. Wie lange der Shootingstar ausfallen wird, ist unklar.

Die dezimierten Hamburger, denen nach einer Notbremse gegen Topstürmer Kevin Clark beim Stande von 0:0 ein Penalty verwehrt wurde, stemmten sich mit Leidenschaft gegen die provokant spielenden Düsseldorfer. Vor allem das Unterzahlspiel überragte bei den Hamburgern gegen das beste Powerplay der Liga.

Das Team von Trainer Aubin zeigte zudem große Nehmerqualitäten. Nach dem 0:1 durch Travis Turnbull drehten Phil Dupuis und der als Stürmer aushelfende Verteidiger Kevin Schmidt innerhalb 16 Sekunden die Partie. Nachdem Turnbull erneut traf, leitete eine Fehlentscheidung der schwachen Schiedsrichter die Entscheidung ein. Ein Düsseldorfer rutschte aus, prallte in die Bande, und die Unparteiischen werteten das als Bandencheck von Roy. Alexej Dimitriev sorgte für den glücklichen Sieg der DEG.

Tore: 0:1 (41:39) Turnbull (Sparre, Preibisch), 1:1 (43:09) Dupuis (Madsen), 2:1 (43:25) Schmidt, 2:2 (44:00) Turnbull (Davis, Collins) 5-4, 2:3 (53:03) Dimitriev (Davis, Preibisch) 5-4. Strafminuten: 22/16. SR: Piechaczek/Schütz (Landsberg/Bad Aibling). Z.: 12.703. (ber)