Der Tabellenzweite Hamburg Freezers trifft im letzten Heimspiel 2014 auf die Nürnberg Ice Tigers

Hamburg. Auch am Tag nach dem 2:1-Sieg bei den Schwenninger Wild Wings regierte bei den Hamburg Freezers der Galgenhumor. „Da, wo sich unsere Jungs jetzt befinden, gibt es Gott sei Dank keine Tunnel“, twitterte die Pressestelle der Hamburg Freezers aus dem Flugzeug, das die Profis nach dem verrücktesten Auswärtstrip der Clubgeschichte sicher, aber mit 30 Minuten Verspätung wieder nach Hamburg brachte.

Vor der Partie bei den Schwarzwäldern stand die Mannschaft von Trainer Serge Aubin auf der A81 vor dem Schönbuchtunnel in Herrenberg über vier Stunden im Stau. Angesichts des fünften Sieges in Folge konnten die Freezers über die abenteuerliche Reise aber schmunzeln. Zumal es zur Belohnung für die Profis einen trainingsfreien Montag gab. Lediglich Stürmer Matt Pettinger absolvierte gemeinsam mit Aubin eine individuelle Einheit auf dem Eis. Der Kanadier will in den kommenden zwei Wochen sein Comeback nach überstandenem Fußwurzelbruch feiern. „Die Jungs sollen nach der speziellen Reise runterkommen, entspannen, und dann geht es weiter“, sagt Aubin vor dem letzten Heimspiel im Kalenderjahr 2014 an diesem Dienstag (19.30 Uhr, O2 World) gegen die Nürnberg Ice Tigers.

Trainer Aubin macht kein Hehl daraus, wie zufrieden er mit seiner Mannschaft ist. Dass seine Mannschaft in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit 61 Punkten tabellarisch der erste Verfolger von Spitzenreiter Adler Mannheim (73 Punkte) ist, will der 39-Jährige aber nicht überbewerten. In den Worten des Trainers schwingt zum Jahreswechsel eine große Portion Demut mit, wenn er über den jüngsten Aufschwung der Freezers spricht. Spieler und Verantwortliche wissen genau, wie hart der Weg nach dem Fehlstart mit vier Niederlagen in Folge und dem damit verbundenen Trainerwechsel von Benoît Laporte zu Serge Aubin war.

„Ich freue mich natürlich über Platz zwei, aber viel mehr Freude bereitet mir die Art und Weise, wie meine Jungs spielen. Wir gewinnen unsere Spiele durch harte Arbeit, kämpfen gegen Widrigkeiten, und holen die Siege nicht durch Glück“, sagt Aubin, der klarmacht, dass er keinerlei Selbstzufriedenheit in der Kabine bei seinen Spielern spürt. „Die Jungs wollen mehr. Wir sind längst noch nicht zufrieden“, ergänzt Aubin.

Gegen Nürnberg wollen die Freezers ihrem Publikum unbedingt einen schönen Jahresabschluss bescheren. Die starken Leistungen der Hamburger haben sich in der Stadt herumgesprochen. Für die Partie am eigentlich so ungeliebten Dienstag wurden bereits mehr als 10.000 Tickets verkauft. „Es ist natürlich ein besonderes Spiel, weil es das letzte in diesem insgesamt sehr erfolgreichen Jahr ist. In unserem Wohnzimmer wollen wir immer den Ton angeben und mit einem guten Gefühl ins Jahr 2015 gehen“, sagt Aubin,

Mit einem fantastischen Gefühl gingen die Hamburger aus dem ersten Heimspiel in dieser Saison gegen Nürnberg. Am 19. Oktober demütigten die Freezers die Ice Tigers in eigener Arena mit 8:1, allein Topscorer Kevin Clark erzielte vier Treffer. „Dieses Mal wird es eine sehr enge, umkämpfte Partie gegen ein hoch talentiertes Team. Wir werden noch einmal alles aus uns herausholen“, sagt Aubin, der im Tor erneut auf den in Schwenningen überragenden Sébastien Caron setzt.

Über Neujahrsvorsätze hat sich Aubin noch keine Gedanken gemacht. Über die Ziele für 2015 jedoch schon. „Obwohl wir schon auf einem hohen Niveau spielen, sehe ich noch Raum für Verbesserungen. Wir können noch konstanter werden“, sagt Aubin. Auf Auswärtsreisen wie die nach Schwenningen kann er jedoch verzichten.