Eishockeyprofis der Hamburg Freezers verlieren 3:4 in Berlin, weil sie drei Strafschüsse vergeben

Hamburg. Öffentlich die Schiedsrichter für Niederlagen verantwortlich zu machen ist eine Unsitte, die sich die Hamburg Freezers abgewöhnt haben. Dennoch war am Sonntagnachmittag nach dem 3:4 (1:0, 2:1, 0:2, 0:1) nach Penaltyschießen bei den Eisbären Berlin der Frust über die Leistung der Unparteiischen aus den Aussagen der Hamburger Eishockeyprofis herauszuhören. „Über einige Strafen, vor allem im Schlussdrittel, kann man sicherlich diskutieren“, sagte Nationalstürmer Jerome Flaake, „wir waren über weite Strecken die klar bessere Mannschaft, aber wenn man praktisch ein ganzes Drittel auf der Strafbank sitzt, ist es sauschwer, in Berlin eine Zweitoreführung über die Zeit zu retten. Sport ist leider nicht immer gerecht.“

Man kann das sicherlich so sehen. Dennoch waren die Spieler und auch Cheftrainer Serge Aubin selbstkritisch genug, um ihre Mitschuld am Verpassen eines Sechspunkte-Wochenendes einzugestehen. „Wir hatten die Partie in der Hand, aber haben den Sack nicht zugemacht“, sagte Aubin, der sich am Freitagabend noch über einen 2:1-Sieg über den deutschen Meister ERC Ingolstadt hatte freuen können. Mit der Einstellung und dem Einsatz seiner Auswahl konnte der Frankokanadier immerhin zufrieden sein. Die Freezers spielten schnörkellos und zielstrebig, hatten in Sébastien Caron, der sein 150. Spiel in der Deutschen Eishockey-Liga bestritt, einen gewohnt sicheren Rückhalt und ließen es bis auf Verteidiger Brett Festerling, der wegen Beleidigung von Offiziellen eine Zehnminutenstrafe kassierte, auch an der in Berlin nötigen Disziplin nicht fehlen.

Dass es auch im vierten Anlauf in dieser Saison nicht wenigstens zum Zusatzpunkt reichte, haben die Hamburger ihrer Schwäche im Penaltyschießen zuzuschreiben. Schon in der Verlängerung hatte Kevin Clark nach einer Notbremse gegen Kapitän Christoph Schubert, der mit einer Wadenprellung vom Eis musste, aber für das nächste Heimspiel gegen Red Bull München am Donnerstag (19.30 Uhr, O2 World) zur Verfügung stehen wird, die Chance zum Sieg durch Strafschuss. Doch der Torjäger vergab ebenso wie Marty Sertich und Flaake im anschließenden Penaltyschießen, so dass Berlins Matt Foy und André Rankel zu Helden werden konnten. Zu allem Überfluss verletzte sich Verteidiger Sam Klassen am rechten Zeigefinger. Eine MRT-Untersuchung soll an diesem Montag Klarheit über die Schwere der Blessur bringen.

Tore: 0:1 (6:51) Clark (Flaake, Schubert) 5-4, 1:1 (24:34) Pohl (Olver, Braun), 1:2 (27:26) Flaake (Clark, Stamler), 1:3 (29:00) Dupuis (Schmidt, Krämmer), 2:3 (41:43) Busch (Müller, Pohl), 3:3 (57:01) Olver (Tallackson, Hördler), 4:3 Foy (Penaltyschießen). Strafminuten: 6/18 + 10 B. Festerling. Schiedsrichter: Aumüller/Daniels (Planegg/Gelsenkirchen). Zuschauer: 12.560.