Hamburg. Es war eine Welle des Mitgefühls, die Frédérik Cabana entgegenschwappte. Mitspieler, Fans, die ganze Geschäftsstelle sorgten sich in den vergangenen Tagen um den Stürmer, der am vergangenen Mittwoch seinen Vertrag bei den Hamburg Freezers aufgrund psychischer Probleme aufgelöst hatte. Cabana erklärte auf der Freezers-Homepage, dass er sich ausreichend Zeit nehmen wolle, um zu überlegen, ob und wo er seine Karriere fortsetzen wird. Am Freitag räumte er seinen Spind in der Volksbank-Arena.

Umso schockierter waren die Verantwortlichen am frühen Montagmorgen, als sie im Internet vernahmen, dass der 28-Jährige einen Vertrag beim Zweitligaclub Bietigheim Steelers unterschrieben hat. Bereits am vergangenen Sonnabend, nur drei Tage nach seinem Abschied in Hamburg, soll der Deutschkanadier den Deal mit den Schwaben perfekt gemacht haben. Am Montag posierte Cabana auf der Internetseite von Bietigheim lächelnd mit seinem neuen Trikot und soll in Kürze wieder am Trainingsbetrieb teilnehmen. „Die Ärzte haben ihm geraten, kürzerzutreten. Wir sind enttäuscht und auch ein wenig ratlos. Wir haben alles getan, dass Freddy wieder gesund wird und fühlen uns von ihm getäuscht“, sagte ein merklich geschockter Geschäftsführer Uwe Frommhold.

Der Wechsel des Deutschkanadiers hat ein faden Beigeschmack. Befeuert wird das durch Bietigheims Geschäftsführer Volker Schoch, der offen mitteilte, wie „gut der Zeitpunkt“ für einen Transfer war, und „dass Cabana frei war“. Bei den Freezers kamen diese Äußerungen nicht gut an. Nach Abendblatt-Informationen fühlte sich Cabanas Ehefrau Tamara in Hamburg unwohl und drängte seit geraumer Zeit zu einer Rückkehr nach Süddeutschland. Bereits im Sommer waren die Schwenninger Wild Wings trotz laufendem Vertrag an Cabana dran.