Das Hamburger Eishockeyteam hat sich auswärts stabilisiert

Hamburg. Serge Aubin staunte nicht schlecht, als er damit konfrontiert wurde, dass der letzte Sieg der Freezers bei den Kölner Haien am 21. Februar 2012 gelang. Damals war der heutige Trainer der Hamburger noch als Mittelstürmer für den Club aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) aktiv. Die Torschützen beim 2:1-Sieg nach Verlängerung hießen Brett Engelhardt und Rob Collins. Neben Aubin standen aus dem aktuellen Freezers-Kader auch noch Garrett Festerling, Thomas Oppenheimer, Christoph Schubert und Jerome Flaake damals im Aufgebot. An diesem Freitag (19.30 Uhr) nehmen die Freezers einen neuen Anlauf auf einen Auswärtssieg in Köln. „Das war meine erste Saison in Hamburg. Das ist ja wirklich schon verdammt lange her, dass wir in Köln gewonnen haben. Es wird mal wieder Zeit, oder?“, sagte der 39-Jährige und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Glauben Sie mir: Wir werden bereit sein.“

Man kann den Worten des Frankokanadiers Glauben schenken. Die in der Vergangenheit chronisch auswärtsschwachen Freezers haben sich unter Trainer Aubin deutlich gesteigert. In sechs Partien in der Fremde holten die „Eisschränke“ 13 von möglichen 18 Punkten. Zuletzt gelang beim Meisterschaftsanwärter Red Bull München ein starkes 3:0. „Auswärts steht und fällt es häufig mit dem Powerplay. Das läuft bei uns derzeit überragend. Außerdem sind Siege wie der in München natürlich für den Kopf enorm wichtig“, sagt Oppenheimer.

Zustimmung erhält der Nationalspieler von Mittelstürmer Julian Jakobsen. Der Däne, der seine beste DEL-Saison spielt, sieht den mentalen Aspekt als den Hauptgrund für die neue Auswärtsstärke an. „Wir strotzen nur so vor Selbstvertrauen. Jeder weiß, dass er Fehler machen darf, ohne vom Trainer angeschrien zu werden oder unmittelbare Konsequenzen fürchten zu müssen. Wir ziehen unser Ding auch auswärts einfach durch“, sagte Jakobsen.

Dass mit den Kölnern nun ein Team wartet, das bisher deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb, macht die Aufgabe für die Freezers nicht leichter. Die finanzstarken Haie rangieren in der laufenden Saison lediglich auf Rang 13. Wie die Freezers auch, entließen die Kölner in der laufenden Spielzeit bereits einen Trainer. Uwe Krupp wurde am 10. Oktober durch den Schweden Niklas Sundblad ersetzt. Der erhoffte Umschwung blieb bisher beim Vorletzten aus. „Davon lassen wir uns sicher nicht blenden. Es ist immer schwer, in Köln zu bestehen. Da steht viel Qualität auf dem Eis. Das wird eine Herausforderung “, sagte Aubin.

Personell ist die Situation bei den Freezers unverändert. Die langzeitverletzten Stürmer Frédérik Cabana (Rückenprobleme), Philippe Dupuis (Aufbau nach Gehirnerschütterung) sowie Abwehrspieler Duvie Westcott (Fingerbruch) fehlen auch im Rheinland. Topscorer Kevin Clark saß am Donnerstagvormittag nach überstandenem Magen-Darm-Infekt ebenso im Mannschaftsbus nach Köln wie Rechtsaußen Matt Pettinger, der das Abschlusstraining aufgrund von Oberschenkelproblemen nicht absolvieren konnte. „Bei Pettinger war es eine reine Vorsichtsmaßnahme. Er wollte trainieren, aber ich habe ihn gebremst. Matt ist bei den Haien mit dabei“, sagte Aubin, der im Tor auf Dimitrij Kotschnew setzt.