Hamburgs Eishockeyteam setzt nach Fehlstart auf gute Laune und zwei Rückkehrer

Hamburg. Die Abschlussübung hatte Sébastien Caron fertig gemacht. Aufgeteilt in zwei Gruppen hatten die Eishockeyprofis der Hamburg Freezers nacheinander so lange auf die von Caron und dessen Torhüterkollegen Dimitrij Kotschnew gehüteten Tore schießen müssen, bis der Puck im Netz lag. Als endlich die Spieler einer Gruppe komplett getroffen hatten, sank Caron rücklings aufs Eis und pumpte so heftig, dass Abwehrspieler Matt Pettinger zur Herzmassage ansetzte. Das Gelächter in der Volksbank-Arena war groß.

Ob die Reanimation des Hauptrundenmeisters der vergangenen Saison, der mit zwei Niederlagen in die aktuelle Spielzeit der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gestartet war, auch an diesem Freitag (19.30 Uhr) im Gastspiel beim Erzrivalen Eisbären Berlin funktioniert, bleibt abzuwarten. Ganz deutlich zu sehen war aber, dass immerhin der Spaß zurückgekehrt ist in die Mannschaft von Cheftrainer Benoît Laporte. Noch am Mittwoch hatte sich Nationalstürmer Thomas Oppenheimer im Training lautstark darüber beklagt, dass die ob der vielen verletzungsbedingten Ausfälle mit zusätzlicher Defensivarbeit belasteten Angreifer zu wenig Torabschlüsse verzeichnen. Am Donnerstag waren alle Beteiligten sichtlich um positive Grundstimmung bemüht.

„Wir hatten sehr gute Gespräche mit dem Mannschaftsrat und dem gesamten Team. Ich habe den Jungs gesagt, dass wir ruhig bleiben werden. Dafür, dass uns so viele wichtige Spieler fehlen, spielen wir wirklich nicht schlecht“, sagte Laporte. Für das Auswärtsspiel in der Hauptstadt entspannt sich die Lage etwas, weil der zuletzt gesperrte Duvie Westcott in die Verteidigung zurückkehrt und auch Angreifer Adam Mitchell, der wegen seiner Passprobleme am Auftaktwochenende nicht lizenziert worden war, zur Verfügung steht. Zur Kaderauffüllung fährt auch Stürmer Sam Verelst vom Zweitliga-Kooperationspartner Bremerhaven mit. Und am Sonntag im Heimspiel gegen die Kölner Haie (17.45 Uhr/Servus TV) will auch Torjäger Morten Madsen nach seinem Muskelbündelriss im Oberschenkel wieder mitwirken.

„Macht euch keine Sorgen“, sagte Oppenheimer nach dem Abschlusstraining, „wenn wir wieder unseren vollen Kader zur Verfügung haben, werden wir auch wieder gewinnen. Wir wissen alle, was wir zu tun haben, und wir werden mit viel Spaß in Berlin antreten.“ Sie leben noch, die Hamburg Freezers, daran gibt es keinen Zweifel.