Freezers-Sportdirektor Stéphane Richer erläutert im Abendblatt die wichtigsten Neuerungen der Saison 2014/15. Die Hamburg Freezers starten am Freitag gegen Red Bull München in die Saison.

Hamburg. Eishockeyfans müssen sich in der Saison 2014/15 in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auf zwei Regeländerungen einstellen, die das Spiel maßgeblich beeinflussen könnten. Das glaubt zumindest Stéphane Richer, Sportdirektor der Hamburg Freezers, die am Freitag (19.30 Uhr/O2 World) zum Auftakt auf Red Bull München treffen. Was zudem noch wichtig ist und wer die Favoriten auf den Titelgewinn sind, darüber geben das Abendblatt und Richer als Experte einen Überblick.

Die neuen Regeln: Die Angriffsdrittel, bislang ebenso wie die neutrale Mittelzone 20 Meter lang, wurden um jeweils 1,53 Meter vergrößert. Dies soll für mehr Chancen und mehr Tore sorgen. Richer: „Ich glaube, dass vor allem die Verteidiger mehr laufen müssen. Eine läuferisch starke Mannschaft, die den Puck im Angriff gut kontrollieren kann, müsste deutliche Vorteile haben. Besonders in Überzahl kann sich der neu gewonnene Platz positiv bemerkbar machen. Man hat schon in der Vorbereitung gesehen, dass sich die Teams daran erst einmal gewöhnen müssen.“

Außerdem wird das in Nordamerikas Profiliga NHL praktizierte Hybrid Icing eingeführt, das für mehr Spieltempo sorgen soll. Das bedeutet, dass beim Befreiungsschlag aus der eigenen Hälfte nicht mehr sofort abgepfiffen wird, wenn der Puck die gegnerische Torlinie überquert. Die Spieler müssen jetzt dem Puck hinterhersprinten, und ist der Stürmer schneller als der Verteidiger auf Höhe der Bullypunkte, wird das Spiel fortgesetzt. Richer: „Das ist eine Herausforderung für die Linienrichter, das zu entscheiden. Außerdem bedeutet es eine weitere Belastung für die Spieler, die noch mehr Laufduelle haben. Auch hier sind Teams mit schnellen, läuferisch starken Spielern im Vorteil. Für die Fans sind diese Duelle aber sicherlich ein Gewinn.“

Die neuen Stars: „Aus deutscher Sicht ist die Rückkehr von Alexander Sulzer, der nach sieben Jahren in der NHL jetzt die Kölner Haie verstärkt, großartig. Er ist ein Weltklasse-Verteidiger“, sagt Richer. „Aber ich freue mich auch auf Glen Metropolit in Mannheim und Petr Taticek in Ingolstadt. Die waren in der Schweizer Topliga absolute Leistungsträger und werden sicherlich auch in der DEL eine gute Rolle spielen.“

Die Favoriten: In einer Umfrage des Magazins „Eishockey News“ nannten fünf von 14 Vereinsvertretern die Hamburg Freezers als Titelkandidat. Richer sieht die Liga, die mit dem Teilnehmerfeld aus der Vorsaison startet, als ausgeglichen wie nie zuvor an. „Für mich gibt es sechs bis acht Teams, die den Titel holen können. Zu den üblichen Topkandidaten Mannheim und Köln kommt München dazu, das enorm aufgerüstet hat und mit dem höchsten Etat der Liga sicherlich viel erreichen kann. Aber auch Iserlohn hat sich sehr gut verstärkt. In dieser Saison gibt es auch kein Team, das abgeschlagen Letzter wird, da Düsseldorf aufgerüstet hat und viel stabiler sein wird als im Vorjahr.“

Die Konstanten: Der Modus der DEL hat sich nicht verändert. Es wird bis 1.März eine Doppelrunde mit 52 Partien gespielt. Die besten sechs stehen direkt im Viertelfinale, die Teams auf den Rängen sieben bis zehn spielen zwei weitere Teilnehmer aus. Die Finalrunden werden im Modus „Best of seven“ gespielt. Die Spielzeit beträgt dreimal 20 Minuten, anschließend gibt es fünf Minuten Verlängerung mit „Sudden Death“ und gegebenenfalls Penaltyschießen. Servus TV überträgt sonntags (17.45 Uhr) ein Spiel live im Free-TV.