Die Hamburg Freezers wurden beim Testturnier in Dänemark Opfer der harten Spielweise von Gastgeber Odense. Kapitän Christoph Schubert am Knie verletzt.

Odense. Die Hamburg Freezers haben ihren Turniersieg in der Vorbereitung auf die am 12. September startende Saison 2014/15 in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) teuer bezahlt. Die Begleitumstände des 4:1-Erfolgs am Freitagabend gegen Gastgeber Odense Bulldogs im Halbfinale des „Brauerei-Westfünen-Pokals“ in Dänemark brachten Trainer Benoît Laporte auf die Palme. „Es ärgert mich, dass solche Teams ihre Unterlegenheit durch übermotivierte Aktionen zu kompensieren versuchen. Das ist gefährlich und einem solch schönen Turnier unangemessen“, sagte der Frankokanadier nach der Partie.

Was war passiert? Nachdem die zuletzt von Laporte für zu wenig Einsatz kritisierten Neuzugänge Marty Sertich (19.) und Kevin Clark (30./35.) sowie Nationalstürmer Jerome Flaake (47.) den frühen 0:1-Rückstand in ein 4:1 gedreht hatten, verloren die Dänen die Nerven und checkten ihre Hamburger Gegenspieler mehrfach mit dem Kopf voran in die Bande. Weil die einheimischen Schiedsrichter nichts unternahmen, um das gefährliche Treiben zu unterbinden, regelten die Hamburger das Problem auf eigene Faust – und wurden dafür hart bestraft. Verteidiger Duvie Westcott erhielt eine Spieldauerstrafe, nachdem er seinen Gegenspieler mit einem Schlag aufs Eis befördert hatte. Angreifer Thomas Oppenheimer erhielt für eine wüste Keilerei sogar zweimal fünf plus 20 Strafminuten – ein Strafmaß, das bislang unbekannt war.

Zu allem Überfluss verloren die Hamburger auch noch Abwehrspieler Christoph Schubert. Der Kapitän erlitt im zweiten Drittel der Partie gegen Odense eine Knieblessur und konnte nicht weiterspielen. Über die Schwere der Verletzung soll am Montag in Hamburg eine Kernspinuntersuchung Aufschluss bringen. Ein Kreuzbandriss konnte jedoch vor Ort ausgeschlossen werden.

Am Sonnabend gab es dann immerhin uneingeschränkt Grund zur Freude, denn die Freezers konnten das Finale gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven, ihren eigenen Kooperationspartner, mit 5:1 gewinnen. Der Zweitligameister hatte sich im Halbfinale mit 4:1 gegen Herning Blue Fox behauptet. Überragender Spieler aufseiten der Hamburger war Julian Jakobsen, der an alter Wirkungsstätte – der Angreifer hatte von 2007 bis 2009 für Odense gespielt – drei Tore erzielte. „Das ist mir zuletzt vor sechs, sieben Jahren gelungen. Auch wenn es nur ein Vorbereitungsturnier war, freue ich mich sehr über die Tore“, sagte Jakobsen.

Die weiteren Treffer für die Freezers gelangen Mathieu Roy und Sertich. „Wir haben uns in diesen beiden Spielen weiterentwickelt und nahezu jede Spielsituation clever gemeistert“, sagte Spielmacher Phil Dupuis. „Wenn wir weiter gut trainieren, dann sind wir für die neue Saison gerüstet.“