Die Hamburg Freezers sind auf eine Teamreise in die Türkei eingeladen worden. Die Mannschaft von Trainer Benoît Laporte hat den Zwischenurlaub sichtlich genossen. Zudem hat das Reiseunternehmen 5 vor Flug seinen Sponsorenvertrag bis 2016 verlängert.

Kemer. Als Eishockey-Hochburg ist die Türkei nicht wirklich bekannt. Immerhin einen respektablen 41. Platz, 28 Ränge hinter Deutschland, belegt das Land in der offiziellen Rangliste des Weltverbandes IIHF. Der 27-Stunden-Trip an die Türkische Riviera hat sich für die Hamburg Freezers dennoch gelohnt. Das Münchner Reiseunternehmen 5 vor Flug hatte die Mannschaft ins malerische Hotel „Marti Myra“ nach Kemer eingeladen, um bekannt zu geben, dass der in diesem Sommer auslaufenden Vertrag als Hauptsponsor bis 2016 verlängert wurde.

Der Club aus der Deutschen Eishockey-Liga wird rund eine halbe Million Euro pro Jahr als Sockelbetrag erhalten, der im Erfolgsfall noch steigen kann. Das Unternehmen wird weiterhin auf dem Trikot werben. Darüber hinaus wird das Unternehmenslogo auf einem Bullykreis, sowie großflächig hinter beiden Toren auf dem Eis zu sehen sein. „Das ist ein großer Vertrauensbeweis und ein ebenso großer Vertrauensvorschuss. Wir sind sehr glücklich und unendlich dankbar. Die Partnerschaft passt einfach. Wir als Freezers sind ein wenig verrückt, 5 vor Flug auch“, sagte Freezers-Geschäftsführer Uwe Frommhold und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

Ohnehin strahlten alle Beteiligten mit der Sonne um die Wette. Auch die Verantwortlichen des Reiseunternehmens zeigten sich glücklich, schließlich, so sagt Geschäftsführer Richard Reindl, habe 5 vor Flug in Sachen Bekanntheit im norddeutschen Raum enorm von der Partnerschaft mit den Freezers profitiert. „Deshalb wollten wir die Jungs mal einladen, um ihnen zu zeigen, wie wir so arbeiten und gleichzeitig ein Teambuilding-Event für die Freezers ermöglichen“, sagte Reindl, der ankündigte, in den kommenden zwei Jahren immer mal wieder PR-Aktionen zu starten, von denen vor allem die Freezers-Fans profitieren können. „Wir haben nun ausreichend Zeit, die bisher erfolgreiche Aktivierung des Sponsorings mit längerfristigen und innovativen Kampagnen weiter auszubauen“, sagte Reindl.

Die Mannschaft, die ohne den am Rücken verletzten Garrett Festerling und Adam Mitchell, der weiter auf seinen deutschen Pass wartet, und aktuell keine gültigen Reisedokumente hat, anreiste, wusste diesen Marketingtermin der etwas anderen Sorte zu schätzen. Für die meisten Spieler war es die Türkei-Premiere. „Es ist unglaublich hier, einfach überwältigend“, sagte Trainer Benoît Laporte und ließ seinen Blick auf den außergewöhnlich schönen Sonnenuntergang schweifen.

Dem Frankokanadier gefiel jedoch nicht nur die romantische Szenerie, vor allem die Tatsache, dass seine fünf neuen Spieler bereits fest in das Teamgefüge integriert sind, begeisterte den Freezers-Trainer. Allen voran der aus Wolfsburg verpflichtete Stürmer Patrick Pohl glänzte in der Türkei als Stimmungskanone, und sorgte so für viele Lacher im Team.

Nachdem bereits in der erfolgreichen Vorsaison die Geschlossenheit ein wesentlicher Erfolgsfaktor war, zeigte die Reise in die Türkei erneut, wie eng dieses Team zusammensteht. Bestes Beispiel: Die beiden Torhüter-Konkurrenten Sébastien Caron und Dimtirj Kotschnew unterhielten sich lange, wirkten eher wie Kumpels als wie Konkurrenten um den Platz zwischen den Pfosten.

Die Verantwortlichen um Frommhold, Sportchef Stéphane Richer und dem Trainerteam waren bei allen Aktivitäten mittendrin, scherzten und fachsimpelten mit den Spielern, ließen den Profis aber auch ihre Freiräume. „Die Chemie ist in dieser Truppe extrem gut. Da war es leicht, sich einzufügen. Hier ist es völlig egal, wie alt man ist, ob man Deutscher oder Importspieler ist. Wir sind ein Team und verbringen gerne Zeit miteinander“, sagte Stürmer Kevin Clark, der in diesem Sommer aus Krefeld gekommen ist.

Die Profis genossen die Zeit beim gemeinsamen Schwimmen im Meer und bei einem kalten Getränk direkt am Strand. Das Hotel hatte als Begrüßungsgeschenk für die Freezers drei Bauchtänzerinnen engagiert, die das orientalische Ambiente perfekt abrundeten. „Wir hatten hier echt viel Spaß. So eine Reise habe in der Form als Eishockey-Profi noch nicht erlebt. Das ist eine tolle Abwechslung zum Trainingsalltag, der noch anstrengend genug wird“, sagte Spielmacher Philippe Dupuis.

Eine gute Vorbereitung könnte sich für die Spieler durchaus bezahlt machen. 5 vor Flug hat bereits angekündigt, dem Team eine weitere Traumreise zu spendieren, sollten die Freezers Meister werden. Und dass der Hauptsponsor keine halben Sachen macht, haben die Spieler beim Kurztrip in die Türkei gesehen.