Bevor die Eishockey-Profis das Training aufnehmen, werden umfangreiche Tests gemacht. Hier können Sie einen Blick auf den Test werfen, den die Spieler der Freezers absolvieren müssen.

Als die körperliche Arbeit getan war, ging es für Christoph Schubert an das geistige Training. Timo Steigemann, einer der drei Mannschaftsärzte der Hamburg Freezers, legte dem 31-Jährigen den vier DIN-A4-Seiten umfassende SCAT-2-Test (Sport Concussion Assessment Tool) vor, bei dem Denk- und Rechenaufgaben gelöst und Koordinationsübungen absolviert werden müssen.

Dieser Test (HIER geht‘s zum Test), der unter anderem vom Fußballweltverband Fifa, dem Internationalen Olympischen Komitee und dem Eishockeyweltverband IIHF genutzt wird, dient der Feststellung der Gehirnfunktion. Im Rahmen des Gesundheitschecks bei den Freezers werden so Referenzdaten eines gesunden Profis gesammelt. Sollte ein Spieler im Laufe der Saison eine Gehirnerschütterung erleiden, kann der behandelnde Arzt durch die abweichenden Testergebnisse sehen, wie schwer diese wirklich ist.

„Diesen Test sollte man nicht unterschätzen. Da muss man sich schon sehr konzentrieren. Das ist vom Kopf her schon anstrengend aber absolut sinnvoll“, sagt Schubert, der in der Vorsaison lange mit einer Gehirnerschütterung ausfiel, den Test am Montag aber mit Bravour bestand.

Zuvor wurde der Freezers-Kapitän und Kollege Jerome Flaake von Internisten untersucht. Nach ausführlichen Bluttests werden vor allem Herz und Lunge unter die Lupe genommen.

Auf dem Fahrrandergometer strampelte Schubert beginnend mit 50 Watt Widerstand. Bei 350 Watt stoppten die Mediziner den gebürtigen Bayern, da genügend Daten gesammelt wurden. Die Herzklappen des Abwehrspielers arbeiteten dabei vorzüglich. „Leider sind in der Vergangenheit immer wieder Sportler mit Herzproblem umgekippt. Dem wollen wir vorbeugen und testen daher sehr umfangreich“, sagte Steigemann.

Die Deutsche Eishockey-Liga schreibt solche Test vor. Erst, wenn ein Sportmediziner das Gesundheitsformular der DEL ausfüllt und beglaubigt, kann ein Spieler lizenziert werden und darf somit am Trainings- und Spielbetrieb teilnehmen. „Wenn alles in Ordnung ist, geht man beruhigt in die Vorbereitung, kann so unbelastet an die Grenzen gehen“, sagt Schubert, der körperlich einen hervorragenden Eindruck macht.

Bis zum kommenden Dienstag werden alle Profis im Marienkrankenhaus diese 90 Minuten dauernden Tests absolvieren. Dann starten die Freezers in die fünfwöchige Saisonvorbereitung. ber