Sportlicher Erfolg des Eishockeyteams erleichtert die Gespräche mit Partnern

Hamburg. Thorben Jeß wusste, dass er hohes Risiko gehen musste. Vor der laufenden Saison hatte der Sponsoringleiter der Hamburg Freezers in unzähligen Gesprächen mit potenziellen Sponsoren angekündigt, dass eine ganz besondere Spielzeit anstünde; mit einer Mannschaft, die begeistern und einen neuen Eishockeyboom in Hamburg auslösen würde. Wer verkaufen will, der muss werben, doch umso glücklicher ist Jeß nun, dass seine Prophezeiungen sogar noch übertroffen wurden. Als Hauptrundenmeister starten die Freezers an diesem Sonntag ins Play-off-Viertelfinale.

„Ich bin wirklich froh, dass wir das Vertrauen, das wir bekommen haben, zurückzahlen können“, sagt Jeß. Interessanter ist jedoch, wie sich der Erfolg für die Hamburger auszahlt – und da gibt es vonseiten der Sponsoren unmissverständliche Signale. „Für uns ist der Idealfall eingetreten, dass wir uns in einer Saison engagiert haben, in der die Freezers in aller Munde sind. Das war ein Traumstart für unsere Zusammenarbeit“, sagt Richard Reindl, Geschäftsführer von Hauptsponsor 5 vor Flug. Der Last-Minute-Spezialist, der für geschätzte 600.000 Euro auf dem Trikot wirbt, war im Sommer eingestiegen und will sein Engagement unbedingt verlängern. „Wir sind in sehr guten Gesprächen, beide Seiten wollen die Partnerschaft fortsetzen. Für uns sind die Freezers ein Glücksgriff“, sagt Reindl.

Auch Kay Uwe Arnecke ist vom Erfolg der Partnerschaft mit den Freezers restlos begeistert. Der Geschäftsführer der S-Bahn Hamburg, die als fünfter Premiumpartner neben Alsterradio, Hummel, der Volksbank Hamburg und dem Autohaus C. Thomsen im Sommer neu zugestiegen war, setzt ebenfalls auf eine Fortsetzung des Engagements. „Für uns ist das kein normales Sponsoring, sondern eine sehr kreative Partnerschaft. Wir bekommen auf vielen Kanälen von unseren Kunden die Rückmeldung, dass es sehr gern gesehen wird, dass wir die Freezers unterstützen“, sagt Arnecke.

Unterhalb der Ebenen Hauptsponsor und Premiumpartner haben Jeß und sein Team 18 weitere Partner akquirieren können, darunter Hamburger Unternehmen wie die Block-Gruppe, Lotto Hamburg oder Bijou Brigitte. Dazu kommen sieben Firmen, die im Zusammenschluss Nordpool Spielerpartnerschaften übernommen haben. Dennoch ist der sportliche Erfolg kein Freibrief für neue Abschlüsse. „Es hilft, wenn wir als Hauptrundensieger in Verhandlungen mit potenziellen Sponsoren gehen. Es ist aber nicht so, dass uns neue Interessenten die Tür einrennen würden“, sagt Geschäftsführer Uwe Frommhold. Das Risiko, das Thorben Jeß in kommenden Gesprächen gehen muss, ist aber geringer geworden.