Die Hamburg Freezers wollen sich vor ausverkauftem Haus gegen Krefeld die alleinige Tabellenführung sichern. Das gute Jahr 2013 soll für die Eishockey-Cracks mit einem Höhepunkt enden.

Hamburg. Als die Profis der Hamburg Freezers am Freitagvormittag um kurz vor zwölf Uhr in voller Eishockeymontur zum Abschlusstraining Richtung Eisfläche der O₂ World marschierten, wählte Jerome Flaake, in Zivil gekleidet, den genau entgegengesetzten Weg. „Ich habe gegen Iserlohn im ersten Drittel einen Check bekommen und habe etwas Flüssigkeit in der Muskulatur“, sagte der Nationalstürmer vor dem letzten Heimspiel des Jahres an diesem Sonnabend (14.30 Uhr, O₂World) gegen die Krefeld Pinguine.

Während der 23-Jährige selbst noch leise Hoffnungen auf einen Einsatz hatte, klang Trainer Benoît Laporte nach der Einheit weit weniger optimistisch. „Die Wahrscheinlichkeit, dass Jerome spielt, liegt bei fünf Prozent“, sagte der Frankokanadier, der Phil Dupuis in der Sturmreihe mit Garrett Festerling und David Wolf aufbieten will.

Aber auch ohne den Top-Stürmer, mit 14 Treffern bester Schütze in der teaminternen Torjägerliste, ist die Stimmung bei den Hamburgern bestens. Den Spielern ist die Vorfreude auf das Krefeld-Spiel anzumerken. Wohl wissend, dass der Traditionsclub aus dem Westen ein echter Gradmesser zum Jahresabschluss ist. Die Pinguine sind die Überraschungsmannschaft der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), liegen fünf Punkte hinter den Freezers auf Rang fünf. Vor allem auf die Defensive der Hamburger kommt jede Menge Arbeit zu. Schaut man derzeit auf die DEL-Scorerliste, stehen auf den ersten drei Plätzen Profis aus Krefeld. Adam Courchaine (14 Tore/30 Vorlagen), Daniel Pietta (13/26) und der angeblich von den Freezers umworbene Kevin Clark (19/19) bilden die gefährlichste Sturmreihe der Pinguine.

„Diese Reihe muss immer den heißen Atem unserer Spieler im Nacken spüren. Wenn man ihnen Räume gibt, sind sie höllisch gefährlich. Wir müssen eng stehen und hart auf den Körper spielen“, fordert Trainer Laporte, der im Tor Sébastien Caron für Dimitrij Kotschnew aufbieten wird. Als überzähliger Ausländer muss überraschend Verteidiger Daniel Nielsen auf der Tribüne Platz nehmen. Dort wird der Däne in guter Gesellschaft sein. Auch Stürmer Frédérik Cabana darf gegen die Pinguine nicht auflaufen. Das Schiedsgericht der DEL sperrte den 27-Jährigen dafür, dass er am Sonntag kurz vor seiner Schlägerei mit Iserlohns Christian Hommel einen Linienrichter geschubst hatte. So gesellen sich Nielsen und Cabana zu den 12.000 Menschen auf den Rängen.

Mit den Krefeldern haben die Freezers ohnehin noch eine Rechnung offen. Die Pinguine sind in dieser Saison das einzige Team, das die Hamburger noch nicht schlagen konnten. Bislang gab es daheim eine 3:4-Niederlage nach Verlängerung in der O₂World und eine glatte 0:3-Niederlage in Krefeld. „Wir wollen mit unseren Fans einen schönen Jahresabschluss feiern. Zu Hause läuft es in dieser Saison überragend“, sagte Abwehrspieler Kevin Schmidt und verwies dabei auf die eindrucksvolle Heimserie. Das Laporte-Team gewann die letzten zwölf Spiele in eigener Halle, unterlag letztmals am 6. Oktober gegen die Augsburger Panther (0:4).