Auch ohne den gesperrten Morten Madsen gelang den Hamburg Freezers ein 6:4 gegen Wolfsburg. Es war eine spannende Partie in der O2 World in Hamburg und ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.

Hamburg. Als die Profis der Hamburg Freezers am Freitagabend um 18:45 zum Aufwärmen das Eis der O2 World betraten, wartete eine klare Botschaft auf sie: „Arsch aufreißen“ stand in großen Lettern auf eine Transparent in der Fankurve. Und diese Worte nahmen sich die Spieler zu Herzen. Das 6:4 (4:2, 1:0, 1:2) gegen den EHC Wolfsburg war für die Mannschaft von Trainer Benoît Laporte nach zuvor nur einem Sieg aus den ersten sieben Spielen, ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.

Dabei gab es bereits am Morgen eine schlechte Nachricht zu verdauen. Das Schiedsgericht der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) sperrte um 10.16 Uhr Stürmer Morten Madsen für einen Stockstich im Spiel am Mittwoch gegen die Kölner Haie für ein Spiel und brummte ihm zudem 300 Euro Bußgeld auf. Bei den Freezers herrschte vor allem über den Zeitpunkt Verärgerung. Und das mit Recht: Dass das DEL-Schiedsgericht am Donnerstag, dem Tag der deutschen Einheit, nicht besetzt war, wohlwissend, dass 24 Stunden später erneut ein Spieltag ansteht, ist einer Profiliga nicht würdig.

Ohne Madsen, aber mit viel Wut im Bauch, starteten die Hamburger in das Nordderby. Es dauerte nur 28 Sekunden, ehe Julian Jakobsen aus kurzer Distanz für die Führung sorgte. Die Freude wehrte jedoch nur 76 Sekunden. Der ehemalige Hamburger Chad Bassen konnte quasi ohne Gegenwehr ausgleichen. Doch die Hamburger ließen sich vom neuerlichen Rückschlag nicht beirren. Garrett Festerling sorgte mit einem wunderschönen Schlenzer in den Winkel für die erneute Freezers-Führung, die Sturmpartner Jerome Flaake wenig später ausbauen konnte.

Der Jubel der 7201 Fans verstummte aber in Minute elf, als Wolfsburgs Vincenz Mayer Freezers-Stürmer Adam Mitchell mit dem Kopf vorweg in die Bande checkte. Während der Kanadier weitermachen konnte, war für die Übeltäter die Partie mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe beendet.

Dass die Hamburger aber nach wie vor ein fragiles Gebilde sind, zeigten sie in der Folgezeit. Unerklärliche Fehler in der Abwehrzone sorgten dafür, dass die über weite Strecken biederen Wolfsburger zurück in die Partie fanden. Erst als Abwehrspieler Julian Jakobsen ins leere Tor traf – Wolfsburg hatte den Torwart zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis genommen –, konnten die Hamburger tief durchatmen. Die (Ergebnis-)Krise ist gestoppt. Vorerst.

Am Sonntag (14.30 Uhr, O2 World) haben die Freezers gegen die Augsburger Panther erneut die Chance, sich in der DEL zu stabilisieren.

Tore: 1:0 (0:28) Jakobsen (Oppenheimer, Krämmer), 1:1 (1:44) Bassen (Bina), 2:1 (5:54) Festerling (Schmidt), 3:1 (7:41) Flaake (Nielsen), 4:1 (10:44) Westcott (Wolf, Festerling) 5-4, 4:2 (19:20) Aubin (Milley) 5-4, 5:2 (31:53) Schmidt (Festerling) 5-4, 5:3 (40:57) Fauser (Milley, Furchner), 5:4 (44:24) Milley (Likens), 6:4 (58:23) Jakobsen (Nielsen) emptynet. Strafminuten: 10/7 + Spieldauer Mayer. SR: Schütz/Yazdi (Moers/Neuss). Zuschauer: 7201.