Eishockeyteam schlägt Berlin im letzten Vorbereitungsspiel 6:2

Hamburg. Als die Spieler der Hamburg Freezers am späten Sonntagnachmittag gemeinsam mit ihren Fans den 6:2 (1:1, 5:0, 0:1)-Sieg gegen die Eisbären Berlin feierten, fehlte ein Mann. Stürmer David Wolf musste unmittelbar nach Spielende zum Rapport bei Cheftrainer Benoît Laporte, Sportchef Stéphane Richer und Co-Trainer Serge Aubin antreten. Der Nationalspieler hatte fünf Minuten vor dem Ende beim Stand von 6:1 völlig unnötig eine Massenschlägerei angezettelt. Diese brachte ihm eine Matchstrafe ein. Sollten die Berliner eine Strafe beim Weltverband IIHF beantragen, droht Wolf eine Sperre für die Deutsche Eishockey-Liga, die an diesem Freitag in die Saison 2013/14 startet. „An sich bin ich ein sehr glücklicher Trainer, wenn die Vorkommnisse am Ende nicht gewesen wären. Ich habe mich bei Berlins Trainer Jeff Tomlinson entschuldigt“, sagte Laporte, der einen sehr unterhaltsamen und erkenntnisreichen Nachmittag hatte.

Vor allem die Art und Weise, wie die Mannschaft gegen den deutschen Meister auftrat, war phasenweise beeindruckend. Durch das modifizierte Forechecking entnervten die Hamburger die Eisbären, zwangen sie immer wieder zu Fehlern. Zudem präsentierte sich das Überzahlspiel deutlich variabler als in der Vorsaison. Die Überlegenheit der Freezers drückte sich auch in Toren aus. Großen Anteil hatten die Neuzugänge. Der Däne Morten Madsen brillierte nach seinem Hattrick am Freitag beim 6:4-Sieg in Berlin erneut mit zwei Treffern, und auch Spielmacher Philippe Dupuis und Flügelstürmer Frédérik Cabana, jeweils mit einem Treffer, zeigten, dass sie die Qualität im Team anheben können. „Wir haben eine unglaubliche Mannschaft. Die Neuen sind Führungsspieler und gehen mit gutem Beispiel voran“, lobte Laporte, der bis zum DEL-Start bei Red Bull München am Freitag vor allem an Details arbeiten will. „Wir werden viel Video schauen und kleine Stellschrauben justieren. Ich denke, wir sind aber bereit“, sagte Laporte.

Einen Wermutstropfen gab es dennoch: Verteidiger Johan Ejdepalm zog sich sechs Minuten vor dem Ende eine Knieverletzung zu. Nach einer ersten Diagnose der Clubärzte soll das Innenband aber lediglich gedehnt sein. Durch die Verletzung von Ejdepalm steigen die Chancen, dass die Testspieler Martin Walter und Kevin Lavallée, die gegen Berlin beide eine solide Partie boten, einen Vertrag bekommen. Ursprünglich sollte nur einer von beiden bleiben. „Wir müssen sehen, was mit Johan ist. Anfang der Woche fällt eine Entscheidung“, so Laporte, der sich gemeinsam mit seinen Spielern im Anschluss an die Partie auf die Saisoneröffnungsfeier vor der O2 World begab. Dort konnte auch David Wolf nach seinem Ausraster schon wieder lächeln.

Tore: 1:0 (7:53) Cabana (Festerling), 1:1 (14:30) Haase (Busch, Olver), 2:1 (21:13) Madsen (Nielsen), 3:1 (24:43) Madsen (Pettinger, Mitchell) 5-4, 4:1 (33:15) Wolf (Cabana, Schubert), 5:1 (35:21) Dupuis (Wolf, Westcott), 6:1 (38:48) Jakobsen (Dupuis, Cabana), 6:2 (56:02) Trivelatto (Tallackson, Busch) 5-4. Strafminuten: 14+Matchstrafe Wolf+10 Rinke/10+10 Lalonde. Schiedsrichter: Jablukov/Steinecke (Berlin/Brotterode). Zuschauer: 6057.