Der Eishockey-Nationalstürmer der Freezers kehrt nach sechs Wochen Verletzungspause zurück

Hamburg. Der Montag war ein guter Tag für Thomas Oppenheimer und die Hamburg Freezers. Am späten Vormittag erhielt der deutsche Eishockey-Nationalstürmer im Marienkrankenhaus die Nachricht, auf die er, das Team und sein Trainer Benoît Laporte gewartet hatten. Das Kahnbein im linken Fuß, das sich der 24-Jährige am 27. Januar bei der 0:2-Niederlage in Berlin gebrochen hatte, ist stabil genug, um den Belastungen des schnellsten Mannschaftssports der Welt standhalten zu können. Oppenheimer darf am Mittwoch wieder ins Teamtraining einsteigen. Am Montagmittag fuhr er noch einsam über das Eis in der Volksbank-Arena, doch die Wucht, die er in seine Schüsse aufs leere Tor legte, unterstrich die Worte, die er zuvor im Gespräch mit dem Abendblatt gewählt hatte.

"Ich bin sehr froh, wieder zurückkehren zu können, und absolut heiß darauf, meiner Mannschaft in den Play-offs helfen zu können", sagte er. Keine Frage: Findet Oppenheimer schnell zu der Form zurück, die ihm vor der Verletzung eine Berufung ins Nationalteam eingebracht hatte, dann kann seine Rückkehr durchaus ein wichtiger Faktor sein, um das zuletzt lahmende Offensivspiel der Hamburger zu beleben. Mit seiner Dynamik und Torgefährlichkeit ist der Rechtsaußen ein Spieler, der schwer auszurechnen ist. "Er bringt uns Tiefe im Kader und übt zudem Druck auf die anderen Spieler aus", sagt Laporte, der überlegt, den Bayern in eine Reihe mit Eric Schneider zu stellen.

Mit zwölf Saisontoren ist Oppenheimer trotz der erzwungenen Elf-Spiele-Pause noch immer viertbester Torschütze seines Teams. Als am Sonntagnachmittag feststand, dass in der am 20. März startenden Play-off-Viertelfinalserie die Eisbären Berlin der Gegner sind, da musste er aus zweierlei Gründen schmunzeln. Zum einen, "weil sich damit für mich ein Kreis schließt. In Berlin habe ich mich verletzt, und in Berlin feiere ich nun mein Comeback", sagt er. Zum anderen freut er sich sehr darauf, das Duell der Clubs, die beide zur Anschutz Entertainment Group gehören, endlich einmal nicht nur in der Hauptrunde zu erleben.

"Ich finde, dass diese Spiele schon in der regulären Saison immer sehr rasant sind. Man spürt die Konkurrenz, die zwischen den beiden Clubs herrscht", sagt er. In den Play-offs, wo es noch einmal viel intensiver zur Sache geht, "wird diese Rivalität sicherlich für eine ganz besondere Atmosphäre sorgen". Oppenheimer kam im Sommer 2010 aus der Konkursmasse der Frankfurt Lions nach Hamburg, er hat die drei Viertelfinalpleiten gegen die Eisbären 2003, 2008 und 2009 nicht miterlebt. Seine persönliche Play-off-Bilanz gegen den Hauptstadtclub ist positiv. 2007 gewann er mit Frankfurt die Qualifikationsrunde mit 2:1 gegen den Meister.

Ob das ein gutes Omen ist? Oppenheimer lacht. "Ich muss meine Form finden. Körperlich bin ich gut drauf, es fehlen Schnelligkeit und Spielpraxis", sagt er. Mit guten Play-off-Leistungen könnte er weitere Argumente dafür sammeln, seinen bis 2014 laufenden Vertrag zu verlängern. Doch das interessiert ihn momentan nicht. "Jetzt geht es darum, alles für die Mannschaft zu geben", sagt er. "Die Play-offs waren das Ziel, jetzt ist alles möglich." Thomas Oppenheimer wird versuchen, seinen Beitrag zu leisten, um "alles" möglich zu machen.