Hamburg. An der Kürze des Statements bei der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen die Krefeld Pinguine konnte man erkennen, wie es um den Wutpegel bei Benoît Laporte bestellt war. "Dr. Jekyll und Mr. Hyde". Mehr wollte der Cheftrainer der Hamburg Freezers nach der 2:3-Niederlage nach Penaltyschießen am Dienstagabend nicht zur Darbietung seiner Mannschaft sagen. In der Tat zeigt das Team aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) immer wieder zwei Gesichter.

Nach der leidenschaftlichen Vorstellung beim 2:1-Sieg gegen die Kölner Haie fehlten zwei Tage später gegen Krefeld Körpersprache und Siegeswille. Dabei ging es gegen die Pinguine um den vierten Tabellenplatz, der in den am 20. März beginnenden Viertelfinal-Play-offs bis zu vier Heimspiele garantiert hätte. "Ich habe die Spieler gefragt, was sie von Sonntag, 17.30 Uhr, bis Spielbeginn am Dienstag gemacht haben. Darüber sollen sie nachdenken, denn es war alles falsch, was sie gemacht haben, wenn sie dann so eine Leistung zeigen", zürnte Laporte, der vor allem die mangelnde Effizienz seiner Leistungsträger anprangerte.

Die Niederlage allein auf Pech im Abschluss zurückzuführen, wäre zu einfach. "Wenn man hart arbeitet, fällt einem auch mal ein Puck auf den Schläger. Dieses Glück erarbeiten wir uns derzeit nicht. Wir müssen mehr Hingabe vor dem Tor zeigen, die Treffer erzwingen wollen. Die letzten zehn Prozent fehlen im Moment", sagte Stürmer Julian Jakobsen, der immerhin mit einer Energieleistung das zwischenzeitliche 2:2 erzielt hatte.

Nicht nur der Däne weiß, dass in den Play-offs mangelnde Konsequenz vor dem Tor gnadenlos bestraft wird. "Jede Chance kann den Unterschied zwischen Sieg und Pleite machen. Die Zutaten für ein erfolgreiches Team sind hier gegeben, aber wir müssen endlich da sein", sagte Jakobsen. Aufgeben werde aber niemand. "Wenn wir ins Halbfinale wollen, brauchen wir vier Siege. Ob wir die zu Hause oder auswärts holen, ist egal." Klar ist, dass man für Siege Tore benötigt. Im letzten Hauptrundenspiel am Sonntag (14.30 Uhr, O2 World) gegen den EHC München sollten die Freezers, die bis Freitag frei bekamen, damit beginnen, sich für die Endrunde einzuschießen.