Vor dem Auswärtsspiel in Iserlohn geriet der Mannschaftsbus in Flammen. Kein Personenschaden

Hamburg. Am Freitag beginnt für die Hamburg Freezers die heiße Phase in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Neun Spieltage stehen in der Hauptrunde noch aus. Bereits einen Tag vor der Partie bei den Iserlohn Roosters (19.30 Uhr, Laola1.tv live) gab es für die Mannschaft von Trainer Benoît Laporte einen kleinen Schock zu verdauen. Der Mannschaftsbus, der das Team ins Sauerland fahren sollte, geriet auf dem Weg zur Volksbank-Arena, wo die Mannschaft wartete, in Brand. Glücklicherweise gab es keinen Personenschaden. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn das Team an Bord gewesen wäre. Ein Ersatzbus beförderte die Freezers schließlich nach Iserlohn.

Dort wollen die Hamburger nach der zwölftägigen Länderspielpause ihren Negativtrend mit zuletzt drei Niederlagen in Folge stoppen und einen ersten Schritt Richtung Top-Vier machen. Das wäre gleichbedeutend mit dem Heimrecht in der Endrunde. Dafür, so geht man beim Tabellenfünften aus, benötigt man mindestens sechs Siege. Dass die Hamburger ebenso viele Partien in der O2 World vor sich haben, könnte angesichts der Heimstärke ein Vorteil sein. Allerdings fordert Laporte, dass sich sein Team nicht nur auf die Heimspiele verlässt. "Wir müssen auch auswärts jetzt schon in den Play-off-Modus schalten. Wir müssen defensiv perfekt arbeiten, uns in jeden Schuss werfen", sagt Laporte, der bei den Roosters auf die verletzten Christoph Schubert (Risswunde und Sehnenverletzung im Fuß), Thomas Oppenheimer (Fußwurzelbruch), Marius Möchel (Innenbandriss), James Bettauer (Haarriss im Knöchel) und seit Donnerstag auch auf Matt Pettinger (Rücken) verzichten muss. Dafür steht Abwehrspieler Duvie Westcott nach überstandener Knieverletzung wieder zur Verfügung.

Im Endspurt setzt der Trainer auf ein modifiziertes System für das über weite Strecken der Saison schwache Überzahlspiel. So sollen die Spieler vermehrt auf Kurzpässe setzen. Für die nötige Kreativität beim "Powerplay-Tiki-Taka" soll vor allem der zuletzt besser agierende Spielmacher Rob Collins sorgen. "Ich habe Spiele in Finnland, Russland und in der NHL gesehen und habe Dinge gesehen, die ich mit dem Team probieren möchte. Es sind keine großen Änderungen. Wir müssen unser Powerplay endlich zum Laufen bekommen", sagt Laporte, der in diesen Wochen auch als Psychologe gefragt ist.

Die deutschen Nationalspieler Garrett Festerling, David Wolf, Dimitrij Kotschnew und Jerome Flaake müssen das Aus in der Olympia-Qualifikation verdauen, und die Spieler, die noch kein neues Vertragsangebot erhalten haben, müssen Gedanken an die eigene Zukunft ausblenden. "Das kann hart sein. Ich habe das auch schon erlebt. Aber Heulen bringt nichts. Durch gute Leistungen kann man sich eher für einen Vertrag empfehlen, als wenn man sich zurückzieht und sich hängen lässt", sagt Laporte, der inständig hofft, dass der unerwartete Zwischenfall mit dem brennenden Mannschaftsbus der einzige in dieser Woche bleibt.