Hamburg. Als Benoît Laporte am Mittwoch um kurz vor zehn Uhr die Eisfläche der Volksbank-Arena betrat, rief er Reportern und Fans noch schnell einen Satz zu. "Ihr müsst ein weiteres Jahr mit mir vorliebnehmen", sprach der 52-Jährige und fing laut an zu lachen. Der Frankokanadier, der seit Januar der dienstälteste Trainer der Clubgeschichte bei den Hamburg Freezers ist, unterschrieb einen neuen Vertrag bis 2014. "Ich bin glücklich. Wir sind mit den Freezers auf einem richtig guten Weg. Ich wollte immer ein Team coachen, das die Chance hat, erfolgreich zu sein", sagte Laporte.

Somit setzten die Freezers auch auf der Trainerposition auf Kontinuität. Seit Laporte das Amt im Dezember 2010 übernahm, entwickelten sich die Freezers von einer grauen Maus zu einer Mannschaft, die mittelfristig ein Kandidat für den Meistertitel werden kann. Neben dem sportlichen Erfolg sorgte vor allem die Entwicklung junger deutscher Profis dafür, dass Sportdirektor Stéphane Richer nicht lange überlegen musste, ob er mit seinem Landsmann verlängern will. Zudem, so sagt Richer, habe sich der Trainer in der Führung der Spieler verändert. Er sei nicht mehr der Laporte von vor fünf Jahren. "Benoît weiß, wann er Gas geben muss und wann er dem Team Freiraum lassen sollte. Außerdem: Vor drei Jahren hatten wir mit Alexander Barta nur einen Nationalspieler. Jetzt stellen wir fünf oder sechs. Das ist auch sein Verdienst", sagte Richer.

Laporte macht keinen Hehl daraus, wie wohl er sich sportlich und privat in Hamburg fühlt. Sein großes Ziel ist es, in den kommenden anderthalb Jahren mit den Freezers den nächsten Schritt in der Entwicklung zu vollziehen. Er sagt ganz offen, wie gerne er der erste Trainer wäre, der die Freezers zur deutschen Meisterschaft führt. Seinen bisher einzigen Titel als Trainer gewann Laporte beim AS Asiago (Italien). "Ich habe meinen Spielern gesagt: Im Jahr 2013 ist es unwahrscheinlich, als erster Mensch eine Maschine zu erfinden oder ein Mittel gegen eine Krankheit zu entwickeln. Aber sie haben die Chance, sich in die Geschichtsbücher der Freezers einzutragen. Auch aus diesem Grund bin ich hier", sagte Laporte.

Mit welchem Co-Trainer der Übungsleiter in die kommende Saison gehen wird, ist indes noch nicht verkündet worden. Nach Abendblatt-Informationen fanden bereits Gespräche mit dem ehemaligen Profi Serge Aubin statt. Eine Verpflichtung Aubins würde gleichzeitig den Abgang von Henry Thom bedeuten, der aktuell das Amt des Assistenztrainers bekleidet. In der nächsten Woche soll Gewissheit auf der Co-Trainer-Position herrschen.