Gerade erst war Thomas Oppenheimer für das Nationalteam nominiert worden. Jetzt fällt der Stürmer mit Fußbruch acht Wochen aus.

Hamburg. Wie nah Glück und Pech im Leistungssport beieinanderliegen, weiß jetzt auch Thomas Oppenheimer. Am Dienstagabend erhielt der Angreifer in Diensten der Hamburg Freezers die Nachricht, dass er von Bundestrainer Pat Cortina in den Kader der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft für das Olympia-Qualifikationsturnier in Bietigheim (7. bis 10. Februar) berufen wurde. Nur saß der 24-Jährige da gerade bei Teamarzt Volker Carrero, um die Ursache für seine anhaltenden Schmerzen im linken Fuß diagnostizieren zu lassen.

Das Ergebnis war niederschmetternd: Bruch der Fußwurzel, zugezogen bereits am Sonntag im Auswärtsspiel in Berlin. Oppenheimer, der am Dienstag noch sein Athletikprogramm im Kraftraum durchgezogen hatte, musste nicht nur für die Olympia-Qualifikation absagen, sondern wird seinem Club auch sechs bis acht Wochen fehlen. "Es ist sehr frustrierend, dass ich der Mannschaft in dieser wichtigen Saisonphase nicht helfen kann. Jetzt müssen die Jungs die Play-offs ohne mich packen. Ich hoffe, dass ich dann wieder dabei sein kann", sagte Oppenheimer, der in den vergangenen Wochen starke Leistungen abgeliefert hatte und in dieser Saison mit zwölf Treffern drittbester Torschütze der Freezers ist.

Cheftrainer Benoît Laporte reagierte angesichts der sich verschlimmernden Verletztenmisere geschockt auf die Nachricht. "Nach Christoph Schubert, James Bettauer und Marius Möchel ist Oppi schon der vierte Deutsche, der länger ausfällt. Das ist unglaublich", sagte er. Da die Hamburger alle Ausländerlizenzen vergeben haben und die Wechselfrist für deutsche Profis bereits abgelaufen ist, können sie auf dem Transfermarkt nicht mehr reagieren. "Zum Glück haben wir bald die Olympiapause", sagte Laporte.

Um bei den Auswärtsspielen vor dieser Pause in Ingolstadt (Freitag) und Mannheim (Sonntag) vier Sturmreihen aufbieten zu können, erwägt Laporte, von seinem Plan abzurücken, Angreifer Thomas Dolak in die von den Verletzungssorgen arg gebeutelte Abwehr zurückzuziehen. Das wäre indes nur möglich, sollte Verteidiger Duvie Westcott (Knieprobleme) rechtzeitig fit werden. "Wir werden am Donnerstag im Abschlusstraining verschiedene Systeme testen und uns auf alle Eventualitäten vorbereiten", sagte Laporte.