Die Viertplatzierten Hamburg Freezers empfangen seit 19.30 Uhr den Tabellen-8. Augsburger Panther in der O2-World. Hier geht‘s zum Liveticker.

Hamburg. An diesem Freitag um kurz nach 19 Uhr hat ein Mann einen großen Auftritt, der sonst bei den Hamburg Freezers eher im Hintergrund arbeitet. Wie vor jedem Heimspiel wird Co-Trainer Henry Thom auch vor der Partie gegen die Augsburger Panther (19.30 Uhr hier im Liveticker) via Videowürfel letzte Informationen im Arena-TV-Interview preisgeben. "Damit können wir die Fans noch ein wenig näher ans Team heranholen. Ich mache das gern", sagt Thom, der sonst nicht dafür bekannt ist, ins Rampenlicht zu drängen.

Ohnehin wird die Arbeit des smarten und sympathischen 42-Jährigen unterschätzt. Dass Co-Trainer gerne einmal als Hütchenaufsteller verspottet werden, nimmt Thom gelassen zur Kenntnis. "Es kommt immer darauf an, welche Aufgaben einem der Cheftrainer überträgt. Ich kann bei uns viel machen und trage somit zum Erfolg bei", sagt der Familienvater, der das Amt bei den Freezers seit Sommer 2011 bekleidet und sich selbst gerne als "Mädchen für alles" betitelt.

In der Tat ist Thom für Cheftrainer Benoît Laporte ein wichtiger Ansprechpartner. Der ehemalige Profi, der für Ratingen eine Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gespielt hat, ist nicht nur die rechte Hand des Frankokanadiers bei Taktikfragen, er ist während des Spiels als "Defense-Coach" für die Einteilung der Verteidiger zuständig. Darüber hinaus kümmert er sich um das Schneiden und analysieren von Videosequenzen. In Abwesenheit von Torwarttrainer Vincent Riendeau arbeitet Thom zudem mit Dimitrij Kotschnew und Niklas Treutle, der heute gegen Augsburg das Tor hüten wird. "Henry hat sich enorm weiterentwickelt", lobt Laporte. "Wir gehen alle wichtigen Entscheidungen gemeinsam durch. Ich vertraue ihm. Durch seine menschliche Art hat er einen guten Draht zum Team

Für Thom ist die Zusammenarbeit mit Laporte trotz dessen impulsiver und emotionaler Art lehrreich. Dass man intern auch mal lebhaft diskutiert, gehöre dazu, sagt Thom. "Ich glaube, es passt so gut, weil wir eben unterschiedlich sind. Wenn wir beide dominant und emotional wären, würden wahrscheinlich andauernd die Fetzen fliegen. Mit Benoît wird es nie langweilig. Ich lerne jeden Tag von ihm", ergänzt Thom, der kein Geheimnis daraus macht, irgendwann einmal eine Cheftrainerrolle anzustreben. Wann das sein wird, will Thom nicht prognostizieren. "Ich kann mich mit der Rolle als Co-Trainer identifizieren, respektiere meinen Chef und fühle mich sehr wohl hier", sagt Thom. Auch als Co-Trainer gibt es schließlich hin und wieder große Auftritte.