Die Hamburger Eishockeyprofis wollen am Freitag im Topspiel gegen Köln ihre Heimserie ausbauen

Hamburg. Der Tag nach dem 4:1-Sieg gegen die Düsseldorfer EG stand bei den Profis der Hamburg Freezers ganz im Zeichen der Regeneration. Zwölf Spieler absolvierten mit Co-Trainer Henry Thom eine leichte Einheit auf dem Eis. Dabei offenbarten die Eishockeyspieler ungeahnte tänzerische Fähigkeiten, als die Feldspieler das Torschuss-Duell mit Keeper Niklas Treutle gewannen und anschließend eine eigenwillige, aber lustig anzuschauende Choreografie zelebrierten.

Die Stimmung könnte beim Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) derzeit kaum besser sein. Die letzten sechs Heimspiele konnte die Mannschaft von Trainer Benoît Lapor te gewinnen. Der klubeigene Rekord von neun Heimsiegen in Folge datiert aus der Saison 2005/06. Derzeit sind die Freezers mit insgesamt neun Heimsiegen aus elf Spielen das Maß aller Dinge. "Seit Jahresbeginn läuft es bei uns in der O2 World gut. Wir wollen eine Heimmacht sein und freuen uns jetzt auf das Spitzenspiel gegen die Kölner Haie", sagt Kapitän Christoph Schubert, dessen Trainer Benoît Laporte keinen Hehl daraus macht, wie groß die Motivation gegen den derzeitigen Tabellenzweiten ist. "Das wird am Freitag ein ,Battle', ein Kampf um jeden Puck. Wir wollen die Chance, auf Platz zwei vorzurücken, wahrnehmen. Es wird ein absolutes Topspiel", sagt Laporte.

Dass die wiedererstarkten Haie ein anderes Kaliber sind als die personell stark dezimierten Düsseldorfer, ist beim Tabellendritten jedem bewusst. Angesichts der Heimserie gehen die Freezers dennoch mit großem Selbstvertrauen in das DEL-Spitzenspiel. "Im Moment hat es den Anschein, als könnten wir daheim nicht verlieren. Aber Köln ist, wie wir auch, eine technisch starke Mannschaft. Es wird ein enges Spiel geben", sagt Stürmer Thomas Oppenheimer.

In derart engen Spielen sind die Augen automatisch auf NHL-Star Jamie Benn gerichtet. Der 23-Jährige steckt jedoch in seinem ersten kleinen Leistungsloch. Benn wirkt längst nicht so dynamisch wie zu Beginn seiner Zeit bei den Freezers. Die Erklärung ist einfach: Durch den Lockout in der NHL hat der Kanadier keine Vorbereitung absolviert. Zudem wird in Deutschland während der Saison viel intensiver und vor allem häufiger trainiert als in Nordamerika. Trainer Laporte will in dieser Woche mit Benn sprechen, um gemeinsam eine Lösung zu finden, wie er zurück in die Spur kommt. "Ich mache mir keine Sorgen um ihn. Er war zuletzt ein wenig müde. In der NHL ist er einen anderen Trainingsrhythmus gewöhnt. Jamie arbeitet aber hart für das Team. Das gefällt mir", sagt Laporte über seinen Stürmerstar.