Hamburger Eishockey-Team muss drei Sekunden vor Schluss den Ausgleich hinnehmen, bezwingt dann aber Nürnberg mit 4:3

Hamburg. Dass sich Geschichte bisweilen wiederholt, ist bekannt, doch dass es so schnell gehen würde, hätten die Hamburg Freezers nicht geglaubt. Am 7. Oktober hatten sie in Berlin eine Sekunde vor Schluss 3:2 geführt - und die Partie doch noch im Penaltyschießen verloren. Am Freitagabend waren noch drei Sekunden zu spielen, als die Nürnberg Ice Tigers die 6427 Fans in der O2 World schockten und zum 3:3 ausglichen. Immerhin schrieb Thomas Oppenheimer mit seinem entscheidenden Treffer im Penaltyschießen für diese Geschichte noch ein Happy End und sorgte dafür, dass Hamburgs Negativserie in der Deutschen Eishockey-Liga nach drei Pleiten in Folge ihren Abschluss fand.

Hart spielen und nicht zu viel nachdenken, das war die Forderung von Cheftrainer Benoît Laporte gewesen, und im ersten Drittel hielten sich seine Spieler an diese Vorgabe. Die Treffer zur 2:0-Führung waren beide hübsch und gleichzeitig einfach herausgespielt, mit Matt Pettinger und Thomas Dolak trafen zudem zwei Profis, die zuletzt ob ihrer dürftigen Leistungen in der Kritik gestanden hatten. Als Vorlagengeber zeichnete sich zweimal Jamie Benn aus; jener NHL-Allstar aus Dallas, der mindestens weitere vier Wochen in Hamburg verbleiben wird, nachdem die nordamerikanische Profiliga am Freitag bekannt gab, die Saison 2012/13 wegen des Tarifstreits frühestens im Dezember zu beginnen.

Das Problem der vergangenen Wochen wurde dann allerdings im zweiten Drittel deutlich. Ein Scheibenverlust von Brandon Reid führte zunächst zum Nürnberger Anschlusstreffer, und dieser Fehler schien die Hamburger derart zu lähmen, dass sie ihre Linie verloren, nur wenig Produktives zustande brachten und folgerichtig den Ausgleich kassierten, als dem unsicheren Torhüter Niklas Treutle ein harmlos wirkender Schuss aus der Fanghand rutschte und Rupprich ins leere Tor einschieben durfte. Zudem machte sich das Fehlen von fünf verletzten Leistungsträgern vor allem in der Abwehr bemerkbar.

Umso wichtiger war es, dass sich die "Eisschränke" letztlich für eine immerhin kämpferisch überzeugende Leistung belohnten. Am Sonntag (16.30 Uhr) können sie nun etwas entspannter zum Gastspiel bei den Grizzly Adams Wolfsburg antreten.

Tore: 1:0 (4:14) Pettinger (Reid, Benn), 2:0 (17:44) Dolak (Benn, Nielsen) 5-4, 2:1 (23:30) Chouinard (Frosch), 2:2 (37:38) Rupprich 5-4, 3:2 (57:16) Bettauer (Wolf, Flaake), 3:3 (59:57) James (Reimer), 4:3 Oppenheimer (pen). Strafminuten: 6/10. SR: Schütz/Yazdi (Moers/Neuss). Z.: 6427.