Hamburger DEL-Team muss im Nordderby gegen Hannover auf Schubert verzichten

Hamburg. Anfang dieser Woche hatte Benoît Laporte auf einer Tafel in der Kabine der Hamburg Freezers das Trainingsziel dieser Woche formuliert. Der Cheftrainer benötigte dafür genau ein Wort: "Scoring" - Tore schießen. Daran hapert es in dieser Saison beim Hamburger Team aus der Deutschen Eishockey-Liga. Lediglich 26 Treffer konnten die Freezers, die heute (19.30 Uhr, O2 World) im Nordderby auf die Hannover Scorpions treffen, in elf Partien erzielen. "Wir müssen versuchen, weniger schön zu spielen und viel aggressiver zum Tor gehen, den Abschluss suchen", fordert Laporte.

Hinter vorgehaltener Hand wird gemutmaßt, dass einige Spieler nach der Verpflichtung von Jamie Benn beweisen wollen, dass sie spielerisch mit dem kanadischen NHL-Star mithalten können und daher besonders trickreich auf dem Eis agieren. In der Tat spielen die Freezers in dieser Saison attraktives Eishockey, doch häufig fehlt die letzte Konsequenz. Statt den Abschluss zu suchen, kommt ein weiterer Risikopass. "Wir müssen anfangen, bessere Entscheidungen zu treffen. Wir müssen aus allen Lagen den Puck zum Tor bringen und so den gegnerischen Keeper beschäftigen", sagt Mittelstürmer Rob Collins, der selbst in dieser Saison noch kein Tor erzielt hat.

Ohnehin ist die Torausbeute der ausländischen Leistungsträger überschaubar. Von 26 Treffern erzielte allein die deutsche "Kid-Reihe", wie Laporte sie nennt, mit dem heute gesperrten David Wolf, Garrett Festerling und Jerome Flaake, elf. Hinzu kommen sechs Tore von Abwehrspielern. Die restlichen Treffer teilen sich Brandon Reid, der in dieser Saison zweimal traf, aber insgesamt nur 13 Torschüsse vorzuweisen hat, Matt Pettinger (2), Nico Krämmer, Jamie Benn, Thomas Oppenheimer, Julian Jakobsen und Colin Murphy. "Die Jungs sollen ja kreativ sein, aber eben zielgerichtet", sagt Laporte. "Mir gefällt aber, dass man sieht, wie sehr es Collins und auch Reid ärgert, dass die Torausbeute nicht stimmt. Ich glaube, alle Spieler haben verstanden, worauf es ankommt." Der Trainer nimmt seine Topstürmer in die Pflicht.

Murphy wird in den kommenden vier bis sechs Wochen keine Chance haben, seine Bilanz aufzuhübschen. Die am vergangenen Wochenende erlittene Schulterverletzung stellte sich als Kapselriss heraus. Auch Kapitän Christoph Schubert wird heute gegen Hannover und wohl auch am Sonntag (16.30 Uhr) bei der Düsseldorfer EG nicht für Torgefahr sorgen können. Die Ellenbogenverletzung des 30-Jährigen wurde am Montag mit sieben Stichen genäht. Wegen der Infektionsgefahr konnte Schubert in dieser Woche kein Training absolvieren.