Dem Hamburger Eishockeyklub fehlte es an Zielstrebigkeit

Hamburg. Es war ein völlig neues Gefühl, das die Profis der Hamburg Freezers am Sonntagabend beim Verlassen der Eisfläche des Stadions am Pulverturm erleben mussten. Erstmals nach 656 Tagen verlor der Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) wieder bei seinem Lieblingsgegner, den Straubing Tigers. Die letzte Niederlage bei den Bayern datierte vom 28. Dezember 2010. Damals verlor die Mannschaft von Trainer Benoît Laporte mit 4:5 nach Penaltyschießen.

Am Sonntagnachmittag fiel die Entscheidung beim 1:3 (0:1, 0:1, 1:1) bereits nach 60 Minuten zugunsten der Straubinger. "Was nützt das ganze Talent bei uns im Team, wenn man keine Tore schießt? Wir sind schlecht gestartet, haben uns dann gefangen und durchaus schöne Spielzüge gezeigt. Aber das war zu wenig", sagte Laporte.

Personell setzte der Freezers-Coach auch in Straubing auf Kontinuität. Zum dritten Mal in Folge veränderte Laporte seine Reihen nicht, was zur Folge hatte, dass erneut Sturmtalent Marius Möchel, 21, als überzähliger Stürmer auf der Tribüne saß. Von Eingespieltheit war bei den Hamburgern zu Beginn wenig zu sehen. Auffällig oft liefen die Freezers ohne Not ins Abseits. Die Gastgeber waren die deutlich aktivere Mannschaft, die durch Tyler Beecheys Handgelenkschuss verdient in Führung gingen.

Auch in der Folge fehlte bei den Hamburgern der Zug zum Tor, die Angriffe wurden zumeist viel zu kompliziert vorgetragen. Und wenn die Freezers zum Abschluss kamen, fehlte der nötige Killerinstinkt. "Wir müssen anfangen, mal mehr als ein bis zwei Treffer pro Spiel zu schießen. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Deshalb haben wir hier verloren", sagte Stürmer Matt Pettinger.

Die Tigers hatten wenig Mühe, den Vorsprung zu halten und sogar auszubauen. Grant Lewis traf von der blauen Linie. Als die Partie im Schlussdrittel vor sich hinplätscherte, kamen die Freezers durch einen Powerplay-Treffer von Jerome Flaake zurück ins Spiel. Doch die Wende sollte ausbleiben. Nachdem die Freezers in den vergangenen Spielen 21 Unterzahlsituationen ohne Gegentor überstanden hatten, beendete Beechey sowohl diese Serie als auch die Erfolgsbilanz der Hamburger in Straubing.

Tore: 1:0 (12:45) Beechey (Down), 2:0 (38:24) Lewis (Meunier, Whitecotton) 6-5, 2:1 (48:18) Flaake (Oppenheimer, Reid) 5-4, 3:1 (52:19) Beechey (Osterloh, Lewis) 5-3. Strafminuten: 6/10. Schiedsrichter: Aicher/Brüggemann (Rosenheim/Iserlohn). Zuschauer: 4574.