Hamburger verlieren trotz eines Tors von NHL-Star Jamie Benn nach Penaltyschießen 3:4 in Berlin

Hamburg. Prominenter Besuch hatte sich angekündigt, als die Hamburg Freezers am späten Sonntagnachmittag bei den Eisbären Berlin antraten. Milliardär Philip F. Anschutz, 72, und Gattin Nancy wollten sich einen Eindruck von "ihren" Teams verschaffen. Beide Mannschaften aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gehören zur Anschutz Entertainment Group. Das Ehepaar nahm aus gutem Grund die 8262 Kilometer lange Anreise aus den Rocky Mountains im US-Bundesstaat Colorado in Kauf.

Vor dem Spiel bekamen die Eisbären-Profis von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit und Nancy Anschutz die prunkvollen Ringe für die gewonnene Meisterschaft 2011/2012 überreicht. Bereits im Vorfeld hatten die Freezers klargemacht, wie gern sie die "Party-Crasher" bei der Meisterzeremonie des ungeliebten Bruderklubs spielen würden.

Ein Vorhaben, das denkbar knapp scheiterte. Die Hamburger unterlagen in der Hauptstadt äußerst unglücklich mit 3:4 (1:1, 2:1, 0:1, 0:0, 0:1) nach Penaltyschießen.

Dabei deutete bis eine Sekunde vor dem Ende alles auf einen Auswärtssieg hin. Doch eine Strafe von Rob Collins sorgte bei einer 3:2-Führung dafür, dass Matt Foy für die Eisbären quasi mit dem Ertönen der Schlusssirene den schmeichelhaften Ausgleich erzielen konnte. Nach torloser Verlängerung entschied letztlich André Rankel die Partie für die Eisbären im Penaltyschießen.

Nach dem K. o. in letzter Sekunde ging bei den Hamburgern auch der erste DEL-Treffer von Neuzugang Jamie Benn unter. Der 23-Jährige, der in der vergangenen Woche von den Dallas Stars verpflichtet worden war, hätte zum Helden des Spiels werden können. Doch er scheiterte kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit am Pfosten.

"Von so einer Situation, so kurz vor Schluss noch den Ausgleich zu kassieren, habe ich bisher nur gehört. Selbst erlebt habe ich so etwas noch nicht, das ist sehr bitter für uns", sagte Benn. Da war es auch nur ein schwacher Trost, dass die Hamburger nach zuvor sechs Partien ohne eigenen Powerplaytreffer ihre Überzahl-Durststrecke beenden konnten. Bis zum Freitag haben die Hamburger Zeit, den psychologischen Tiefschlag von Berlin zu verdauen. Dann geht es zum nächsten Auswärtsspiel zu den Iserlohn Roosters.

Tore: 1:0 (1:49) Foy (Tyson Mullock, Supis), 1:1 (15:26) Reid (Festerling, Murphy). 1:2 (32:05) Benn (Murphy, Pettinger), 2:2 (36:50) Braun (Foy), 2:3 (38:17) Murphy (Benn, Pettinger) 5-4, 3:3 (59:59) Hördler (Rankel, Busch) 5-4, 4:3 Rankel (Penalty). Strafminuten: 12/12. SR: Bauer/Brill (Nürnberg/Zweibrücken). Z: 14 200 (ausverkauft).