Hamburg. In dieser Woche war kaum einer vor der guten Laune von Benoît Laporte sicher. Journalisten wurden mit Schnee beworfen, für die Trainingskiebitze gab es freundliche Worte, und die Spieler der Hamburg Freezers bekamen den einen oder anderen Scherz von ihrem Trainer zu hören. Auch die Profis haben derzeit viel Freude an der Arbeit. Nach drei Siegen in den ersten vier Spielen in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist das Stimmungshoch kein Wunder. "Ich liebe die Mentalität meiner Spieler", lobt Laporte vor dem heutigen Spiel beim ERC Ingolstadt (19.30 Uhr).

Die Hochstimmung hatte nach dem biederen 1:0-Sieg gegen den EHC München am vergangenen Sonntag einen kurzzeitigen Dämpfer erhalten, doch mit etwas Abstand war auch der Trainer entspannter. "Das war sicher kein berauschendes Spiel. Wir wollten schon, aber uns fehlte die geistige Frische", sagte Laporte. Das kleine Leistungsloch kam für ihn nicht überraschend. Nach der langen Vorbereitung und der Teilnahme an der European-Trophy will der Frankokanadier nun alles dafür tun, dass die Spieler "mental nicht ausbrennen". Im Oktober soll es daher nach den Spielen mehr freie Tage geben.

Doch erst einmal stehen für die Hamburger zehn harte Tage auf dem Programm. Nach dem Ingolstadt-Spiel warten mit Köln (Sonntag), Augsburg (Dienstag), Mannheim (5. Oktober) und Berlin (7. Oktober) Mannschaften, die in der Tabelle ganz oben stehen oder, wie Berlin, große Ambitionen haben. Für die Freezers wird es eine erste Standortbestimmung.

Laporte versucht, den Druck von seinen Spielern zu nehmen. "Wir wollen diese Spiele gewinnen, keine Frage. Aber selbst, wenn das nicht gelingen sollte, weiß ich, was für eine tolle Truppe wir hier zusammen haben", sagt der Trainer, der heute in Ingolstadt wieder auf die zuletzt angeschlagenen Rob Collins und Mathieu Roy zurückgreifen kann. Am Sonntag in Köln stößt auch Colin Murphy wieder zum Team. DEL-Richtlinien verlangen, dass ein Spieler nach einer Gehirnerschütterung mindestens fünf Einheiten mit vollem Körperkontakt beschwerdefrei absolviert. Das wäre bei Murphy der Fall.