Hamburgs Eishockeyteam gelingt mit dem 3:1 gegen Augsburg der dritte Sieg in Folge

Hamburg. Es ist noch nicht lange her, da ernteten die Hamburg Freezers für die Mottos ihrer PR-Kampagnen Augenrollen und Gelächter. Zu selten erfüllten die Profis auf dem Eis die vollmundigen Worte, die auf den Werbeplakaten zu lesen waren. In diesem Sommer haben die Verantwortlichen gelernt und wählten einen simplen wie überraschend passenden Spruch. "Wir sind der Norden" heißt es in dieser Saison, und beim Blick auf die Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist festzustellen, dass der Klub dort im übertragenen Sinn auch ganz oben zu finden ist. Durch das 3:1 (2:1, 0:0, 1:0) am Freitagabend gegen die Augsburger Panther bleibt die Mannschaft von Trainer Benoît Laporte gemeinsam mit dem ERC Ingolstadt, der das bessere Torverhältnis hat, Tabellenführer. Durch den dritten Sieg im dritten Saisonspiel stellten die Freezers gleichzeitig einen neuen Klubrekord auf.

Mit drei Siegen in regulärer Spielzeit waren die Hamburger nie zuvor in die DEL gestartet. Da überraschte es nicht, dass die Stimmung in der mit 8316 Zuschauern gut gefüllten O2 World dem Tabellenplatz entsprechend war. Die Mannschaft wurde mit einer großen Choreographie mit den Worten "Hamburg Freezers - unser Team im Norden" begrüßt. Von der Unterstützung beflügelt, starteten die Gastgeber furios. Nach drei Minuten fälschte Serge Aubin in Überzahl einen Schuss von Charlie Cook ins Netz ab, nur 28 Sekunden später fand Rob Collins' Traumpass Thomas Dolak, der aus kurzer Distanz nur einschieben musste.

Die ebenfalls gut in die Saison gestarteten Augsburger fanden erst in der neunten Minuten das erste Mal statt. Cook verlor im Angriff an der gegnerischen blauen Linie den Puck, die Panther schalteten schnell um und kamen quasi aus dem Nichts zum Anschlusstor. Der Treffer von Valery-Trabucco wurde erst nach dem Videobeweis gegeben, da sich das Tor aus der Verankerung gelöst hatte.

Ein weiterer Nackenschlag folgte acht Minuten später, als der bis dahin starke Spielmacher Rob Collins mithilfe von Physiotherapeut Stefan Reuter in die Kabine humpelte und von dort auch nicht mehr zurückkehrte. Der Kanadier zog sich einen schweren Pferdekuss zu und wird wohl auch am Sonntag (14.30 Uhr) beim Nordderby in Hannover nicht mitwirken können. Das Fehlen des kreativen Angreifers machte sich bereits im zweiten Drittel bemerkbar. Die Freezers agierten häufig zu passiv, verursachten unnötige Strafzeiten und ermöglichten so den nun frecher aufspielenden Gästen zu viele Torchancen. Dass die Hamburger den Dauerdruck schadlos überstanden, hatten sie vor allem ihrem guten Unterzahlspiel und dem erneut überragenden Keeper John Curry zu verdanken.

Auch im Schlussabschnitt blieben flüssige Kombinationen bei den Freezers Mangelware. Augsburg stemmte sich mit großem Einsatz gegen die drohende Niederlage. Aber ausgerechnet der ehemalige Panther Brett Engelhardt sorgte mit seinem Powerplaytor, das für ihn gleichzeitig der Premierentreffer in dieser Saison war, für den Arbeitssieg. "Es war eine harte Aufgabe, aber am Ende fragt keiner, wie wir die Punkte geholt haben", sagte Torschütze Dolak.

Tore: 1:0 (3:00) Aubin (Cook) 5-4, 2:0 (3:28) Dolak (Collins), 2:1 (8:41) Valery-Trabucco (Helms), 3:1 (51:21) Engelhardt (Dolak, Murphy) 5-4. Strafminuten: 8 + 10 Köppchen + 10 Wolf/8. Schiedsrichter: Schütz (Moers). Zuschauer: 8316.