Hamburg. Das offizielle Statement bei der Pressekonferenz dauert bei Benoît Laporte zumeist kaum länger als 60 Sekunden. Nach dem enttäuschenden 0:3 gegen die Kölner Haie brauchte der Trainer der Hamburg Freezers am Freitagabend noch weniger Worte, um deutlich zu machen, woran es beim Tabellenschlusslicht der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mangelt. "Die Leistungsträger waren keine. In diesen wichtigen Spielen braucht man sie mehr denn je. Ich hoffe, dass sich beim nächsten wichtigen Spiel alle 22 Spieler auf den Weg in die Arena machen, um Eishockey zu spielen", sagte Laporte mit sarkastischem Unterton.

Mal wieder ließen ihn jene Spieler im Stich, die voranmarschieren sollen, wenn es drauf ankommt. Lediglich die Sturmreihe um Garrett Festerling, Brett Engelhardt und Colin Murphy stemmte sich gegen die Niederlage. Namen wollte Laporte nicht nennen. Die betreffenden Spieler würden es von ihm unter vier Augen oder vor versammelter Mannschaft zu hören bekommen. Über die Presse jemanden an den Pranger zu stellen, das sei nicht sein Stil.

Wen der Coach meinte, war auch so allen klar. Kapitän Alexander Barta - unsichtbar. Jason King - weit entfernt von seiner Bestform. Michel Ouellet muss seinen Zwillingsbruder geschickt haben. "Ich habe kein Problem damit, den jungen Spielern mehr Eiszeit zu geben. Ich lasse mir das nicht mehr bieten", redete sich der Coach in Rage. In der kommenden Trainingswoche will er Taten folgen lassen.