Augsburg. Wenn Eishockeyspiele immer mit fünf gegen fünf gespielt würden, dann müssten die Hamburg Freezers um die Teilnahme an den Play-offs in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) nicht zittern. In gleicher Mannstärke kann das Team von Benoit Laporte mit fast jedem Gegner mithalten. Blöd nur, dass es am Wochenende bei den Partien in Hannover am Freitagabend (0:5) und insbesondere am Sonntag in Augsburg zu häufig dämliche Strafen hagelte. Vier ihrer Tore erzielten die Gastgeber bei ihrem 5:3 (2:1, 1:1, 2:1)-Erfolg in Überzahl, zwei sogar in doppelter Überzahl.

Durch die beiden Niederlagen in Duellen mit direkten Konkurrenten ist das Erreichen von Rang zehn, dem letzten für die Play-off-Teilnahme berechtigenden Tabellenplatz, wieder in weite Ferne gerückt. Dabei hatten die Freezers in Augsburg, wo im nach drei Seiten offenen Curt-Frenzel-Stadion diesmal fast frühlingshafte Temperaturen herrschten, Moral gezeigt. Nach einer indiskutablen Anfangsphase, in der auch der für den zuletzt unsicher wirkenden Daniel Taylor ins Tor gerückte Niklas Treutle schwer patzte, hatte der seit Wochen starke Aleksander Polaczek das schnelle Anschlusstor geschafft, was die Augsburger ein wenig aus ihrem Spielfluss brachte.

Zwei Tore des erst am Spieltag per Zug nachgereisten Jason King, der in Hannover wegen Adduktorenproblemen gefehlt hatte, ließen die Freezers kurzfristig am Punktgewinn schnuppern, doch spätestens als Radja - natürlich in Überzahl - fünf Minuten vor Schluss zum 5:3 traf, war der Widerstand gebrochen. Zur Strafe reiste das Team die ganze Nacht hindurch per Bus nach Hamburg zurück. Am Freitag (19.30 Uhr, O2 World) im Heimspiel gegen Düsseldorf sollten die Hamburger nun versuchen, von der Strafbank fernzubleiben, um wenigstens theoretisch die Chance auf ein paar Punkte zu haben.

Tore: 1:0 (0:34) Olver (Tallackson), 2:0 (4:08) Tallackson (Olver, Paiement) 5-3, 2:1 (5:57) Polaczek (Ouellet), 2:2 (30:33) King (Trygg) 5-4, 3:2 (15:05) Olver (Paiement) 5-3, 4:2 (44:14) Sean O'Connor 5-4, 4:3 (48:14) King (Schubert), 5:3 (54:25) Radja (Stevenson) 5-4. Strafminuten: 8/14. SR: Olenin/Piechaczek (Russland/Berlin). Z.: 3208.