Das Hamburger Eishockeyteam hatte beim 2:1 nach Penaltyschießen gegen die Iserlohn Roosters jedoch viel Mühe

Hamburg. In der Saison 1992/93 passierte in der NHL Historisches. 17 Spiele in Folge konnten die Pittsburgh Penguins gewinnen, es ist bis heute die längste Siegesserie in Nordamerikas Eliteklasse. In der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) halten die Adler Mannheim den Rekord, die in der Spielzeit 2001/02 15 Partien hintereinander siegreich gestalten konnten. Ob die Hamburg Freezers jemals in solche Sphären vorstoßen werden, ist ungewiss, aber der Grundstock für eine solche Serie ist seit Dienstagabend gelegt. Das Team von Trainer Benoit Laporte schaffte gegen die Iserlohn Roosters ein 2:1 (1:0, 0:1, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen und feierte zum ersten Mal in dieser Saison drei Siege in Serie.

Gegen den Tabellenletzten war es allerdings ein extrem hartes Stück Arbeit, das die Freezers verrichten mussten. Warum die Gäste aus dem Sauerland im Tabellenkeller herumdümpeln, muss nach ihrem Auftritt vor 5856 Fans in der O2 World ernsthaft hinterfragt werden. Das Team um die deutschen Topstürmer Michael Wolf und Robert Hock war über weite Strecken der ersten 40 Minuten klar überlegen, zeigte sich spielfreudiger und vor allem wendiger als die Gastgeber, die immerhin erneut unbändigen Willen und Aggressivität entgegensetzen konnten. Das 1:0 fiel etwas überraschend in eine Drangphase der Gäste hinein, als Colin Murphy einen Schlagschuss Rainer Köttstorfers von der blauen Linie in den rechten Torwinkel abfälschte. Der Kanadier ist durch den Treffer mit nun 27 Punkten wieder alleiniger klubinterner Topscorer.

Die Defizite im Spielaufbau wurden allerdings insbesondere im Powerplay deutlich. Die Freezers bewegten sich wie Eisschränke, die Roosters wie Kampfhähne. Folgerichtig fiel der Ausgleich, als - wieder einmal - Brett Engelhardt eine Strafe absaß und Mark Ardelan aus der Distanz den solide haltenden Hamburger Torhüter Daniel Taylor überwinden konnte. Im ersten Drittel hatten die Gäste eine eineinhalbminütige doppelte Überzahl trotz diverser Chancen nicht nutzen können, im dritten Powerplay wurden sie für ihre sehenswerten Bemühungen belohnt.

Im Schlussdrittel und in der Verlängerung entwickelte sich ein ausgeglichener Schlagabtausch, da beide Mannschaften die volle Punktausbeute anstrebten. Weil jedoch trotz bester Gelegenheiten kein Treffer mehr fiel, ging es ins Penaltyschießen, in dem Jason King als einziger der sechs Schützen traf. Nach dem Kraftakt gab Laporte dem Team für den heutigen Mittwoch frei, um am Freitag (19.30 Uhr) beim Spiel gegen die Hannover Scorpions die Serie mit neuem Elan weiter ausbauen zu können.

Tore: 1:0 (14:35) Murphy (Köttstorfer), 1:1 (33:58) Ardelan (Hock, Giuliano) 5-4, 2:1 King (Penalty). Strafminuten: 8/8. Schiedsrichter: Aumüller (Planegg). Zuschauer: 5856.