Der Angreifer der Hamburg Freezers will heute gegen Iserlohn wieder vorangehen

Hamburg. Vor dem Spiel war er als "Spieler des Monats Dezember" ausgezeichnet worden. Während des Spiels war er als Kämpfer voranmarschiert. Aleksander Polaczek hätte also nach dem 3:2-Erfolg über den ERC Ingolstadt am Sonntagabend allen Grund zu Freude und Stolz gehabt, doch es gab etwas, das die Laune des Eishockeyprofis in Diensten der Hamburg Freezers trübte. Polaczek hatte wegen unsportlichen Verhaltens eine Zehnminutenstrafe erhalten und musste sich deshalb in einem Einzelgespräch Trainer Benoît Laporte erklären.

"Ich bin ein sehr emotionaler Spieler und habe mich aus der Erregung heraus zu einer Verbalattacke hinreißen lassen. Ich weiß aber, dass ich mich da besser unter Kontrolle halten muss", sagte der 30-Jährige. Mehr als eine ernsthafte Verwarnung musste der im polnischen Opole geborene Angreifer nicht fürchten, denn im Kampf um den Anschluss an den zur Play-off-Qualifikation nötigen zehnten Rang, der heute (19.30 Uhr, O2 World) gegen den Tabellenletzten Iserlohn Roosters weitergeht, wäre es fahrlässig, auf Polaczek zu verzichten. Seit Wochen ist der im Sommer aus Frankfurt gekommene Stürmer in Topform. Doch vor allem der kurz vor Weihnachten vollzogene Trainerwechsel von Stéphane Richer zu Benoît Laporte hat Polaczek aufblühen lassen.

"Ich habe drei Jahre in Nürnberg unter Laporte gearbeitet. Ihm verdanke ich, dass ich Nationalspieler geworden bin. Seine Philosophie liegt mir einfach", erklärt er. In den vergangenen Wochen fungierte Polaczek als Bindeglied zwischen Trainer und Mannschaft. "Ich habe den Jungs versucht zu erklären, dass wir unsere Egos zurückstellen und das tun müssen, was Laporte verlangt. Dann stellt sich der Erfolg ein", sagt er. Zehn von zwölf möglichen Punkten aus den vergangenen vier Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Laporte achtet nicht auf Namen, er will immer volle Leistung sehen, was Polaczek zu einem Spieler macht, der dem Idealbild des Trainers entspricht. Seine Aufgabe ist es, den Kreativspielern Räume zu verschaffen. Derzeit spielt er in einer Reihe mit Chad Bassen und Michel Ouellet, was beide voranbringt. "Ich freue mich, wenn ich meinen Mitspielern helfen kann", sagt Polaczek. Lob ist ihm sichtlich unangenehm, Eigenlob käme ihm nicht in den Sinn. Sein Vertrag läuft im Frühjahr aus, der Verein hat bis Ende Februar die Option auf Verlängerung. Gespräche gab es noch nicht. Wenn Polaczek so weitermacht wie zuletzt, braucht es auch keine. Nur eine Unterschrift.