Freezers-Boss Michael Pfad verweigert Sportchef Stéphane Richer vor dem Spiel in Straubing ein Treuebekenntnis. Kommt es bald zum Knall?

Hamburg. Es ist noch keine acht Wochen her, da sagte Geschäftsführer Michael Pfad dem Abendblatt, dass der Neuanfang der Hamburg Freezers ganz eng mit dem Namen Stéphane Richer verknüpft sei. Heute, kurz vor dem Jahreswechsel, verzichtet der 47-Jährige auf ein Treuebekenntnis für den ehemaligen Trainer und aktuellen Sportchef über die Saison hinaus.

Auf die Frage, wie er sein Verhältnis zu Richer beschreiben würde, überlegte Pfad einige Sekunden, ehe ein Wort seine Lippen verließ. "Professionell." Es ist ein offenes Geheimnis, dass die beiden impulsiven Charaktere schon häufiger verbal aneinandergerieten. Gerüchten zufolge soll sich Richer sogar beim Freezers-Eigner Anschutz-Entertainment Group (AEG) über Pfads Einmischung in den sportlichen Bereich beschwert haben. "Richer hat mir geschworen, dass er das nicht getan hat. Ich habe ihm gesagt, dass wir, sollte es stimmen, ein massives Vertrauensproblem haben. Aber ich glaube ihm."

Dem ungeduldigen Freezers-Boss ist es ein Dorn im Auge, dass die sportliche Entwicklung bisher stagnierte und die Zuschauerzahlen immer weiter sinken. "Es ist jetzt nicht der Zeitpunkt, um über die Person Stéphane Richer zu sprechen. Aber der Faktor Zeit spielt gegen uns. Am Ende gelten für Stéphane dieselben Kriterien wie für die Spieler auch. Es zählt Leistung."

Richer nimmt die Worte vor dem heutigen Spiel bei den Straubing Tigers (19.30 Uhr) mit einem süffisanten Lächeln zur Kenntnis. "Ich habe einen Zweijahresvertrag und befinde mich in den Planungen für die kommende Saison", sagt der Frankokanadier trotzig und lässt jenen Satz fallen, den er schon seit Wochen gebetsmühlenartig predigt. "Ich habe kein Problem mit Michael. Er ist für den geschäftlichen Teil verantwortlich, ich für den sportlichen." Wie lange das noch der Fall ist, hängt maßgeblich vom weiteren Verlauf der Saison ab.

Die Hamburg Freezers müssen in den kommenden vier bis sechs Wochen auf Kapitän Alexander Barta verzichten. Der Nationalstürmer zog sich bei der 0:6-Niederlage gegen Berlin einen Bauchmuskeleinriss im rechten Rippenbogen zu.