Hamburg. Stéphane Richer hatte bereits am Freitagabend nach dem 1:0-Sieg gegen München eine gewisse Vorahnung: "Wenn wir weiter so arbeiten, schaut sich der liebe Eishockey-Gott auch mal wieder ein Spiel der Freezers an." Er sollte recht behalten. Die Hamburg Freezers siegten am Sonntagnachmittag beim EHC Wolfsburg nach starker Leistung glücklich, aber verdient mit 4:3 nach Verlängerung (0:1, 1:1, 2:1, 1:0). "Das war ein Sieg der Moral und des Willens. Die Spiele gegen München und in Wolfsburg waren wichtig für uns", sagte der 44-Jährige.

Nach dem Fünfpunkte-Wochenende in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) kann der viel kritisierte Übungsleiter und Sportdirektor ein wenig durchatmen. Ob die Trainerdiskussion damit gänzlich vom Tisch ist, darf indes bezweifelt werden. Die Freezers sollen nach wie vor großes Interesse an Benoit Laporte haben. Der ehemalige Coach der Nürnberg Ice Tigers liebäugelt seit Jahren mit einem Wechsel nach Hamburg. Nun könnte der 50-jährige Frankokanadier, der am Wochenende einen Auflösungsvertrag beim Schweizer Erstligaklub Ambri-Piotta unterschrieb, das Ruder bei den Freezers übernehmen. Richer würde sich auf den Job des Sportdirektors konzentrieren. "Bis jetzt gehe ich davon aus, dass ich gegen Nürnberg am Donnerstag hinter der Bande stehe", sagte Richer, der aber nicht kategorisch ausschließt, dass in der Woche doch noch ein neuer Trainer hinzustoßen könnte.

Dass die Mannschaft jedoch mit dem Trainer Richer weiterarbeiten möchte, machte der Auftritt in Wolfsburg deutlich. Trotz dreimaligen Rückstands drehten die Freezers die Partie. Wie schon gegen München war erneut Rainer Köttstorfer der Matchwinner. Der Verteidiger traf zweimal gegen die beste Abwehr der DEL.

Tore: 1:0 (11:20) Hoggan (Laliberte, Sloan), 1:1 (21:34) Traverse (Oppenheimer, Engelhardt) 5-4, 2:1 (26:08) Hoggan (Laliberte, Morczinietz), 2:2 (41:00) Köttstorfer (Polaczek, Ouellet), 3:2 (43:50) Magowan (Ulmer, Furchner) 5-4, 3:3 (56:37) Engelhardt (Murphy), 3:4 (63:57) Köttstorfer (Bassen, Polaczek). Strafminuten: 14+10 Minuten Sulkovsky/20. SR.: Klau (Sümmern). Zuschauer: 2760.