Hamburg. Wenn die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) im November traditionell in ihre Deutschland-Cup-Pause geht, nutzen Spieler, Trainer und Verantwortliche diese, um ein erstes Zwischenfazit über das bisher Erreichte oder eben nicht Erreichte zu ziehen. Dass diese Bilanz bei den Hamburg Freezers im Spätherbst 2010 nicht besonders gut ausfallen wird, ist angesichts der Tatsache, dass die Mannschaft von Trainer Stéphane Richer lediglich Rang zwölf belegt, keine Überraschung. Nach 18 absolvierten Spielen hinken die Hamburger mal wieder den eigenen Ansprüchen hinterher. Nach dem gestrigen 1:5 (0:2, 1:2, 0:1) bei den DEG Metro Stars liegen die Freezers bereits elf Punkte hinter dem im Sommer anvisierten und als Saisonziel vorgegebenen sechsten Tabellenplatz.

Dass die Freezers auch leistungstechnisch meilenweit von der direkten Play-off-Qualifikation entfernt sind, machte das Spiel in Düsseldorf ein weiteres Mal deutlich. Das Richer-Team verschlief den Anfang gegen aggressive und laufstarke Gastgeber komplett und präsentierte sich über weite Strecken in einem bedenklichen Zustand.

Die DEG nutzte das von Beginn an und profitierte auch von einem neuerlichen Patzer von Freezers-Keeper Marc Lamothe. Er ließ einen Verlegenheitsschuss von Düsseldorfs Reimer aus der neutralen Zone genau vor die Füße von Adam Courchaine prallen, der sich mit dem Führungstor bedankte. Als wenig später Andy Hedlund in Überzahl erhöhte und Freezers-Stürmer Aleksander Polaczek in der 17. Minute wegen eines Checks von hinten mit einer Spieldauerstrafe vom Eis musste, war schnell klar, dass die Freezers nicht mit dem so dringend benötigten Erfolgserlebnis in die Länderspiel-Pause gehen.

Die Freezers zeigten über die 60 Minuten eine enttäuschende Leistung. Kurzzeitig keimte nach dem Anschlusstreffer von Jason King noch einmal Hoffnung auf, die sich aber vor allem durch zahlreiche Strafzeiten ebenso schnell wieder legte. Der ehemalige Nationaltrainer Hans Zach, der als TV-Experte in der Arena war, fand treffende Worte für die Misere bei den Freezers. "Hamburg hat gute Einzelspieler, aber keine Mannschaft, die füreinander arbeitet und läuft. Es fehlt an Kampfgeist." Traurig, aber wahr.

Tore: 1:0 (1:40) Courchaine (Reimer), 2:0 (12:51) Hedlund (Roach, Collins) 5-4, 3:0 (20:57) Hedlund (Reimer, Kreutzer) 5-4, 3:1 (27:37) King (Barta, Cohen) 5-4, 4:1 (31:40) Reimer (Hedlund, Collins) 5-4, 5:1 (59:58) Danner (Pokuluk, Hofland). Str.: 12 +10 Fenton/23 + 20 Polaczek (Check von hinten)+ 10 Tenute, Trygg, Bassen (alle unsportliches Verhalten). SR.: Piechaczek (Finning). Z.: 4663.