Unkonzentrierte Freezers unterliegen den DEG Metro Stars mit 2:3

Hamburg. Dass im Eishockey auch abseits des sportlichen Geschehens Platz für Emotionen ist, wurde gestern Abend in der O2 World deutlich. In der zweiten Drittelpause der Partie zwischen den Hamburg Freezers und den DEG Metro Stars wurde Arena-Sprecher Martin Baum verabschiedet. Den 35-Jährigen, der seit der Gründung des Klubs 2002 tätig war, zieht es beruflich nach Stuttgart, und spätestens, als die 5340 Zuschauer seinen Namen skandierten, wurde klar, dass die Freezers mit dem Radiomoderator, der von seinem Kollegen Kevin Kunitz ersetzt wird, ein Stück ihrer Geschichte verlieren. Fans haben für so etwas ein Gespür, und der Dank, den Geschäftsführer Michael Pfad aussprach, wurde von ihrem warmen Applaus begleitet.

Für die Darbietungen des Teams galt das nicht, und das hatten sich die Mannen von Trainer Stéphane Richer selbst zuzuschreiben. Bei der 2:3 (1:0, 1:2, 0:1)-Niederlage gegen die nach vier Siegen in Serie selbstbewussten Düsseldorfer zeigten die Hamburger zu wenig Spielfreude und präsentierten sich in entscheidenden Momenten nicht konzentriert genug. Natürlich fehlte mit dem gesperrten Topschützen Brett Engelhardt (neun Saisontore) ein Stück Durchschlagskraft und mit dem wegen Erbrechens ausgefallenen Rainer Köttstorfer der Turm in der Defensive, was sich besonders bemerkbar machte, als die Gäste kurz nach der ersten Pause innerhalb von 52 Sekunden Jason Kings Führungstor in ein 1:2 wendeten. Für ein Heimteam übten die verbliebenen Profis jedoch zu wenig Druck aus.

Für den emotionalen Höhepunkt aus sportlicher Sicht sorgte Thomas Oppenheimer. Der im Sommer aus Frankfurt gekommene Angreifer erzielte in der 36. Spielminute per mit der Rückhand aus der Luft geschlagener Direktabnahme das 2:2, und weil es für das hoch gehandelte Toptalent der erste Saisontreffer war, wirkte sein Jubel wie ein Befreiungsschlag.

Dass es für das Team keiner wurde, war die Schuld Daniel Kreutzers, der mit seinem Siegtreffer dafür sorgte, dass die Freezers morgen in München unter dem Druck stehen, den Anschluss an die besten sechs - erklärtes Saisonziel - nicht zu verlieren.

Tore: 1:0 (17:57) King (Barta, Flaake), 1:1 (20:43) Hedlund (Roach, Kreutzer) 5-4, 1:2 (21:35) Collins (Reimer, Kreutzer), 2:2 (35:40) Oppenheimer (Polaczek, Festerling), 2:3 (46:11) Kreutzer (Collins) 5-4. Strafminuten: 12/8. SR: Piechaczek (Finning), Lenhart (Darmstadt). Z.: 5340.