Hamburg. Stéphane Richer versucht sich nicht anmerken zu lassen, wie es derzeit um seine Stimmungslage bestellt ist. Er gibt sich freundlich, hat immer einen Spruch auf Lager. Innerlich aber brodelt es in dem Frankokanadier. "Ich bin unzufrieden. Uns fehlen Zentimeter, um in die Top Sechs zu kommen. Es fehlt der Biss, für diesen Zentimeter zu kämpfen", sagt Richer nach dem Ende der Fünf-Spiele-Auswärtsserie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Zwar verloren die "Eisschränke" in dieser Saison bisher nur vier Partien nach 60 Minuten und konnten in sieben der letzten acht punkten, dennoch fällt die Zwischenbilanz des Trainers durchwachsen aus.

"Ich habe den Jungs klargemacht, dass es für unsere Ansprüche zu wenig ist, immer nur einen Punkt pro Partie zu holen. So spielt man um Platz zehn. Das ist nicht unser Ziel." Den 44 Jahre alten Coach ärgert die Nachlässigkeit, mit der seine Profis in den Spielen agieren, und dadurch wichtige Punkte liegen ließen. "Meine Geduld wird immer weniger. Ich werde noch konsequenter sein und genau hinschauen. Wer nicht mitzieht und auf die Details in unserem System wert legt, bekommt weniger Eiszeit. So einfach ist das."

Es ist auch ein Wink an die jungen Spieler, die durch bessere Trainingsleistungen Druck auf die arrivierten Stammkräfte ausüben sollen. Bereits heute um 12 Uhr wird Richer sehen, ob die Botschaft beim Team angekommen ist. Dann steigt ein freiwilliges Training in der Volksbank-Arena.