Eishockeyprofis verlieren trotz 2:0-Führung in Köln 2:3 nach Penaltyschießen

Hamburg. Zwölf Tage, fünf Spiele, 2426 Kilometer: Nach den Stationen Iserlohn, Straubing, Mannheim und Berlin fand am Freitagabend die Auswärtstournee der Hamburg Freezers in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in Köln vorerst ein Ende. Und es wurde ein Sinnbild der vorhergegangenen Partien. Die Mannschaft von Trainer Stéphane Richer unterlag den Kölner Haien unnötig mit 2:3 (2:0, 0:1, 0:1, 0:1) nach Penaltyschießen. Wie so oft in den letzten Wochen verschenkten die Freezers aufgrund mangelnder Konstanz bereits sicher geglaubte Punkte. "Das war eigene Dummheit. Wir haben klare drei Punkte hergegeben", sagte Verteidiger Rainer Köttstorfer.

Nach einem starken ersten Drittel verpassten es die "Eisschränke", den verunsicherten Gastgebern den letzten verbliebenen Funken Selbstvertrauen zu rauben. Genügend Torchancen waren besonders in den ersten beiden Spielabschnitten vorhanden. Doch, wie es eben im Sport so läuft, werden derartige Nachlässigkeiten im Abschluss bestraft. Durch unerklärliche individuelle Fehler wie von Patrick Traverse beim ersten Gegentor und unnötige Strafen brachten die Hamburger den Tabellenletzten wieder zurück ins Geschehen. Bestes Beispiel war die Kuriosität zu Beginn des zweiten Drittels: Weil die Freezers zu spät aus der Kabine kamen, gab es von den Schiedsrichtern Bauer und Salonen eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Spielverzögerung, die jedoch ohne Folgen blieb. Am Ende feierten die krisengeschüttelten Kölner einen Sieg, den sie sich aufgrund der größeren Leidenschaft im Schlussabschnitt auch verdient hatten.

Nach der Auswärtstournee muss Richer feststellen, dass seine Spieler zwar durchaus gute Ansätze zeigen, diese jedoch nicht in Siege ummünzen können. So wird es auch in der eigenen Halle schwer, Spiele in der ausgeglichenen DEL zu gewinnen, zumal am kommenden Freitag mit den Straubing Tigers eines der Überraschungsteams der Saison in die O2 World kommt.

Tore: 0:1 (3:32) Tenute (Murphy), 0:2 (13:39) Murphy (Trygg, Traverse) 5-4, 1:2 (39:10) Pettinger (Ankert), 2:2 (47:35) Gogulla (Ullmann, Pettinger), 3:2 Ullmann Penalty. Strafminuten: 12/12. Schiedsrichter: Salonen/Bauer (Finnland/Nürnberg). Zuschauer: 10 063.