Mats Trygg und Jerome Flaake treffen heute mit den Hamburg Freezers auf ihren Ex-Klub Kölner Haie. Sympathien müssen ausgeblendet werden.

Hamburg. Wenn Mats Trygg über seine Zeit bei den Kölner Haien spricht, werden seine Worte häufig von Achselzucken und einem mitleidigen Blick begleitet. Vier Jahre trug der Verteidiger der Hamburg Freezers das Trikot des Traditionsvereins und bekam hautnah mit, wie es stetig bergab ging. Man spürt, dass dem 24-Jährigen die Situation bei seinem Ex-Klub nicht egal ist. "Ich kenne die schwierige Situation der Kölner aus eigener Erfahrung. Sie haben Probleme, speziell in der eigenen Halle. Die Fans haben sich vom Team abgewendet", sagt der Norweger, der heute Abend beim Duell gegen seinen alten Klub hofft, dass eben diese Unruhe beim einstigen Topklub und heutigen Tabellenletzten der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ein Vorteil für seinen neuen Klub darstellt. Die Gründe für den Niedergang des Kultklubs aus Köln liegen für Trygg auf der Hand. "Die Erwartungen waren einfach viel zu hoch. Die Fans und das Management waren mal sehr erfolgsverwöhnt. Aber in den letzten Jahren gab es eben auch viele Trainerwechsel und somit wenig Kontinuität", sagt Trygg, der für 60 Minuten seine Sympathien für den Ex-Klub ausblenden will. Schließlich brauche man selbst die drei Punkte, um den Anschluss an die Spitzenplätze der DEL zu wahren.

FREEZERS UNTERLIEGEN MANNHEIM

Auch für den zweiten ehemaligen Kölner im Kader, Jerome Flaake, wird der Trip in die Domstadt eine Reise in die Vergangenheit. Drei Spielzeiten lief das 20 Jahre alte Toptalent für Köln auf, stagnierte dort aber in seiner Entwicklung. "Ich habe viel gelernt. Aber für mein Selbstvertrauen war es nicht gut, dass ich unregelmäßig gespielt habe. Das ist hier jetzt anders, deshalb bin ich von Köln nach Hamburg gewechselt", sagt Flaake, auf den Trainer Stéphane Richer große Stücke hält, wenngleich er den Stürmer in die Pflicht nimmt. "Jerome muss arroganter spielen. Er ist viel zu lieb. Talent ist da, aber er muss mehr Biss, mehr Leidenschaft zeigen." Flaake nimmt die Worte des Trainers als Ansporn. Schließlich wurde er 2008 von den Toronto Maple Leafs gedraftet und träumt nach wie vor vom Sprung in die NHL. "Die werden sich melden, wenn sie was von mir wollen. Mein Fokus liegt auf den Freezers und dem Spiel in Köln, das ich gewinnen will." Und den Ex-Klub somit noch weiter in die Krise stürzen.